24.11.2013 / FULDA -
"Ich habe heute Nachmittag, zusammen mit meinem Freund Jo, in Fulda, in einem Hospiz gesungen, weil es den Menschen dort nicht mehr möglich ist, ins Konzert zu kommen. Meine Mutter durfte in München in einem Hospiz sterben, liebevoll betreut und gepflegt von den Ärzten und Pflegekräften, denen ich immer dankbar sein werde. Der Tod wird ausgeklammert aus unserem Leben, wer sich mit dem Tod auseinandersetzt und sich der Vergänglichkeit allen Seins bewusst ist, der ist nicht mehr so leicht manipulierbar in dieser ausschließlich auf Gewinnmaximierung bedachten Gesellschaft. Er wird wie alle selbstbewusst denkenden Menschen überflüssig", schrieb der beliebte Liedermacher wenig später auf seiner Facebook-Seite.
Am Samstagabend trat Konstantin Wecker in der Orangerie auf. "Ich widme diesen Abend ihnen, ihrer Familie und dem Hospiz in Fulda", sagte der sympathische "Revelozzer" als er sich nach gut einer Stunde verabschiedete. Er legte seinen Arm um den 54-jährigen Familienvater, gab ihm einen Kuss auf die Wange. Es sind diese Minuten, die Art und Weise seines Auftritts, das Strahlen in den Augen des Sterbenskranken, die deutlich machen, wie wichtig die Hospizarbeit ist. Künstler wie Konstantin Wecker bringen dies mit ihrem persönlichen Engagement auch ein Stück weit zurück in die Öffentlichkeit. Eine große Geste eines großartigen Künstlers. Vom Konzert in der Orangerie berichten später seine Fans: "Es war eines seiner besten Konzerte."