Dr. Timo BRAUN erhält Deutschen Studienpreis Projektmanagement

Dr. Timo Braun (Zweiter von links) erhält den Deutschen Studienpeis Projektmanagement 2013 für seine Doktorarbeit
Foto: Freie Universität Berlin

06.11.2013 / LAUTERBACH - Der gebürtige Lauterbacher Dr. Timo Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Management der Freien Universität Berlin, ist mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement 2013 ausgezeichnet worden. Die Urkunde wurde von der GPM Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement im Rahmen des 30. Internationalen Projektmanagement-Forums in Nürnberg überreicht. Timo Braun erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Preis für seine Doktorarbeit, in der er sich mit der Frage befasste, wie betriebsübergreifende Projekte gelingen können trotz unterschiedlicher Organisationsstrukturen und -kulturen.



Timo Braun wurde bereits für seine Abschlussarbeit mit dem Robert-Bosch-Preis für die beste Diplomarbeit des Jahres 2009 ausgezeichnet. Projekte werden getragen vom Engagement der beteiligten Partner, die Projektziele zu erreichen. Das Engagement schließt ein, dass die Beteiligten und die Organisationen als Ganzes über die vertraglich vereinbarten Minimalanforderungen hinaus kooperieren - auch ohne zusätzliche Vergütung.

Solche kooperativen Verhaltensweisen innerhalb von klassischen Linienorganisationen werden in der Arbeits- und Organisationspsychologie als „Organizational Citizenship Behavior" (OCB) bezeichnet und seit den 1980er Jahren intensiv erforscht. Die Forschung beschränkte sich bisher jedoch auf die Mitarbeiter einzelner Organisationen und nicht auf Projekte, an denen häufig das Personal von gleich mehreren Unternehmen beteiligt ist. Deshalb nahm es sich Timo Braun zum Ziel, den OCB-Ansatz auf die Arbeit in Projekten zu übertragen. Damit wurde die Forschung zu Projektmanagement um eine neue, stärker verhaltensbezogene Komponente bereichert.Neben der individuellen Perspektive untersuchte Timo Braun die Ebene des Projektteams und projektübergreifende Netzwerkstrukturen.

Insgesamt erstellte er drei umfangreiche Studien: qualitative Interviews mit Projektmanagern, eine quantitative Online-Befragung und eine Einzelfallstudie eines Projektnetzwerks. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die zeitliche Befristung von Projekten das Kooperationsverhalten wie Eigeninitiative, Hilfsbereitschaft und Loyalität nicht generell negativ beeinflussen, sondern oft sogar unterstützen. Die Ergebnisse liefern sowohl für Projektforscher als auch für Projektmanager wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung von Kooperationen.Timo Braun zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung: „Der Preis ist eine Anerkennung für meine Arbeit der vergangenen drei Jahre. Wir erleben heutzutage eine zunehmende ‚Projektifizierung’ nicht nur in Unternehmen, sondern auch als gesellschaftliches Phänomen.

"Ich hoffe, mit der Dissertation einen Beitrag zu leisten, Projektmanagement nicht nur als planerisches Werkzeug zu begreifen, sondern auch für psychosoziale Fragen zu öffnen und diesem Forschungs- und Praxisfeld mehr Geltung zu verschaffen", sagte Braun. Die Dissertation wurde unter dem Titel „Kooperatives Verhalten in interorganisationalen Projekten. Eine konzeptionelle und empirische Weiterentwicklung des OCB-Ansatzes" im Kölner Wissenschaftsverlag veröffentlicht (ISBN: 978-3-942720-38-0). +++

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