04.11.2013 / HÜNFELD -
Noch-Rathauschef Dr. Eberhard Fennel (CDU) hatte das Ruder der Haunestadt und CDU-Hochburg in den letzten 36 Jahren fest im Griff. Er gilt bei einigen sogar als "Hünfelder Landrat" - jetzt hört er als einer der dienstältesten Bürgermeister in Hessen auf. Freiwillig. Der 64-jährige Jurist und gebürtige Hünfelder tritt in den Ruhestand. Seine Amtszeit endet offiziell am 31. März 2014.
Von einer "wesentlichen Weichenstellung für die nächsten sechs Jahre" sprach Fennel nach der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Er befreite sich schnell von seiner Funktion als Wahlleiter und verlor damit wieder seine Neutralität. "Mein Herz hat immer für Stefan Schwenk geschlagen", gab der scheidende Bürgermeister zu und sagte zu osthessen-news.de: "Ich freue mich riesig" - auch vor dem Hintergrund, dass er eine Wette gegen Schwenk gewonnen hat. Die Vereinbarung: für ihn gibt es sechs Flaschen Wein, wenn der CDU-Kandidat im Ergebnis eine acht vor dem Komma erzielt.
Der strahlende Gewinner war die ganze Zeit optimistisch, dass er die Wahl gegen den Zollbeamten Koch aus Mecklar (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gewinnen würde. Sein großer Vorteil: der Bekanntheitsgrad und die starke politische Verwurzelung in Hünfeld. "Ich bin überglücklich", betonte er. Schwenk versteht sich als "Bürgermeister für alle Hünfelder - egal mit welchem politischen Couleur". "Ich will jeden einzelnen mit in die Politik einbinden und mich um die Belange der Bürger kümmern." Unterstützung bekam der 52-Jährige von seiner Familie: seiner Ehefrau Angelika und den beiden Zwillingssöhnen Philipp und Maximilian.
Es war ein "fairer Wahlkampf" den die beiden Kandidaten in Hünfeld führten. Roland Koch - der Namensvetter des früheren hessischen Ministerpräsidenten sagte zu ON: "Für mich bricht jetzt keine Welt zusammen." Das Ergebnis sei ziemlich eindeutig. "Wir hätten uns 20 Prozent Plus gewünscht. Es hat nicht gereicht. Wir haben die Wähler nicht richtig erreicht - und viele sind einfach nicht wählen gegangen." Koch gratulierte dem Sieger - und Schwenk dankte ihm für seine Aufstellung. "Davon lebt unsere Demokratie." (Christian P. Stadtfeld). +++