09.10.2013 / UNTERBREIZBACH -
Im Kulturhaus versammelte sich die eigentliche Trauergemeinde mit 350 Menschen. Das Medieninteresse war riesig. Dennoch: im Trauersaal waren nur jeweils eine Kamera für Foto und TV erlaubt, um eine ungestörte Gedenkfeier zu ermöglichen. Andere verfolgten die Zeremonie auf einer Großbildleinwand oberhalb des Gemeindehauses. Dort waren Sitzplätze installiert. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) erwies den Kali-Kumpel ebenso wie der Kali-Vorstand die letzte Ehre.
„Mein herzliches Beileid - den Schmerz, den die Familien der Opfer verspüren, den können keine Worte nehmen, sind sie noch so schön verpackt", trauerte die Regierungschefin sichtlich mitgenommen. „Die Menschen in ganz Thüringen und weit darüber hinaus sind erschüttert." Zusammenhalt und Solidarität spendeten jedoch Halt in diesen schweren Stunden. Sie dankte auch den Rettungskräften und der Grubenwehr für ihren bedingungslosen Einsatz.
Für Jürgen K. (56), Michael R. (50) und Christoph K. (24) war es die letzte Grubenfahrt. Sie hinterlassen Familie, Enkel, Kinder und Freunde. „Sie waren kompetente Mitarbeiter, gute Kollegen, aber vor allem liebe Freunde", machte Rüdiger Kienitz, Betriebsratsvorsitzender vom Standort Unterbreizbach, deutlich. „Die Trauer hängt wie ein schwarzes Tuch über dem Werk." Der Tod der drei Kumpel sei ein Auftrag, ja ein Befehl die Sicherheit im Kali-Bergbau weiter zu verschärfen. Mit Musik der Bergmannskapelle Unterbreizbach und dem Lied „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt" verabschiedete Kienitz seine Kollegen: „Zum letzten Mal Glück auf". (Christian P. Stadtfeld / Julius Böhm). +++