82 Pferde und 88 Hunde - Tolle Drei-Meute-Schleppjagd um Schloss Fasanerie

Drei Stunden lang "über Stock und Stein"....
Alle Fotos (59): Martin Engel

06.10.2013 / EICHENZELL - 60 Beagles, 28 Foxhounds, 82 Pferde und Reiter in farbenprächigen Jagdröcken vor barocker Kulisse – eine Szenerie, wie auf einen Jagdbild aus alten Tagen. Schloss Fasanerie bot am gestrigen Samstag das Ambiente für eine Schleppjagd im traditionellen Stil, bei der hinter Hunden geritten wird, die einer vorher gelegten Spur folgen. Schirmherr der Jagd war Seine königliche Hoheit Donatus, Landgraf von Hessen, der selbst Reiter ist und seine Freude darüber bekundete, dass die Hessische Hausstiftung Gastgeber für diese besondere Pferdesportveranstaltung ("Landesschleppjagd") sein durfte (HINWEIS: auf Bilder klicken zum Vergrößern). 

Dr. Harald Hohmann, der Vorsitzende des Pferdesportverbandes Hessen, lobte das Engagement der Jagdreiter Fulda, die seit über 15 Jahren das Reiten im Gelände pflegen. Der Jagdherr, Jürgen Trabert begrüßte die Equipagen der Vogelsberg-, Franken- und Taunusmeute, die ihre 88 Hunde auf dem Ehrenhof des Schlosses zu einem „Pack" zusammengeführt hatten. 

Über 80 Reiterinnen und Reiter trotzten dem ungemütlichen Dauerregen, aber auch viele Zuschauer, die an Aussichtspunkten beobachten konnten, wie die Hunde mit Geläut der Spur folgten und die Reiter die klobigen Jagdhindernisse und Gräben meisterten. Der schönste Anblick, den man bei einer Schleppjagd haben kann. Geritten wurde in drei Feldern über Pilgerzell durch die Dirloser Aue bis Dietershausen zum Stopp in Dassen. Über Melters führte die Strecke zurück zum Halali am Eichenzeller Türmchen. Überall erschallten die Hörnerfanfaren der deutsch-französischen Bläsergruppe, der Rallyes Trompes Moselle-Sarre, die schon am Abend zuvor in der Barockkirche Gersfeld die Schleppjäger mit einem Konzert auf den Jagdtag eingestimmt hatten. 



Nach der Jagd gab es bei Veranstaltern und Gästen nur frohe Gesichter: Strecken gut markiert, umsichtige Feldführung und das Wichtigste, es gab keine Verletzten. Durch die Innenhöfe des Schlosses ging es zurück zum Ehrenhof, wo die Jagdgesellschaft mit Hörnerklang und einem lodernden Halalifeuer empfangen wurde. Der Jagdherr dankte allen Beteiligten, insbesondere den Landwirten und der Hessischen Hausstiftung. Die Hunde wurden traditionell mit dem Curée, einem frischen Rinderpansen, belohnt. 

Beim anschließenden „Schüsseltreiben" im Schloss und dem Jagdgericht, das „Vergehen" bei der Jagd humorvoll ahndet, wurde bis in die Nacht hinein ausgelassen gefeiert. Die einhellige Meinung aller Teilnehmer aus ganz Deutschland: Schloss Fasanerie bietet einen in Hessen einmaligen Rahmen für eine solche Traditionsveranstaltung.

Sehen Sie nachfolgend eine tolle BILDERSERIE von Martin Engel über das jagdliche Geschehen (beim Anklicken vergrößern sich die Bilder). Das hr-Fernsehen sendet am heutigen Sonntag ab 19.30 Uhr in der Hessenschau einen Filmbericht von Andreas Hieke über diese Jagdereignis. (Klaus Becker) +++

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