Frischzellenkur für die Merneser Wacholderheide
Fotos: Dietmar Kelkel
07.04.2013 / BAD SODEN-SALMÜNSTER - Rund zwei Dutzend Naturfreunde aus Mernes und Umgebung haben am Samstag mit der Pflege der zwei Hektar großen Wacholderheide auf dem Stacken begonnen. Die Nabu-Gruppe und der Landfrauenverein beteiligten sich an der Aktion, die die Sukzession auf dem Merneser Hausberg unterdrücken soll. Unter Leitung von Nabu-Chef Reiner Ziegler erntete die Gruppe Heidesamen, der auf einer Fläche, auf der die Rohhumusschicht entfernt wurde, angesät wird. Denn die Heide braucht einen trockenen und nährstoffarmen Untergrund, um sich auszubreiten.
„Bereits vor Wochen haben wir einige Birken und Buchen entfernt. Die Heide braucht viel Licht", so der Nabu-Vorsitzende. Da der Bestand überaltert sei, habe Hessen-Forst jüngst 100 Wacholder-Büsche gepflanzt. Wacholder seien typische Heideunkräuter, sie würden wegen ihrer starren Nadeln nicht von Tieren angerührt. „Deshalb sind die so unterschiedlichen Pflanzen miteinander vergesellschaftet. Das bezeichnen wir dann als Wacholderheide", erklärte Ziegler.
Die Merneser Wacholderheide sei eine der bedeutendsten heideartigen Biotope in Hessen und als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet ausgewiesen. Eine Besonderheit sei das Areal, weil die Heide auf dem Stacken auf reinem Sandboden wachse. „Was die Stacken-Heide so besonders macht, ist der Silikatboden, der Nährstoffe schwer wieder abgibt." Seit drei Jahrzehnten kümmere sich der Nabu um das Biotop. Der Laubfall habe den Boden so stark gedüngt, dass die Heide ohne den arbeitsintensiven Einsatz der Naturschützer wohl heute nicht mehr existieren würde.