Mensch kommt bei Gott an
Tod als Tor zum Leben: Pontifikalämter im Dom zu Allerheiligen und Allerseelen
Fotos: Bistum Fulda / Marzena Seidel
03.11.2025 / FULDA -
Zu Beginn seiner Predigt im Pontifikalrequiem zum Fest Allerseelen am Sonntag stellte der Fuldaer Weihbischof und Domdechant Prof. Dr. Karlheinz Diez folgende Fragen: Was macht das Leben und Sterben eines gläubigen Menschen aus? Worin unterscheidet es sich vom Leben eines Nichtgläubigen unterscheidet?
Für Nichtgläubige bedeute der Tod das Ende des Lebens. Anders denken und hoffen dagegen gläubige Menschen, so der Fuldaer Weihbischof. Mit dem Ende des irdischen Lebens vertrauen sie auf ein neues, ewiges, ja überwältigendes Leben bei Gott in Fülle und Herrlichkeit. Mit dem physischen Tod ende also nicht ein Schicksal – vielmehr komme der Mensch am Ziel seiner Sehnsucht an: bei Gott.
Die Seligpreisungen der Bergpredigt
Weihbischof und Domdechant Prof. Dr. Karlheinz Diez war auch Hauptzelebrant des Pontifikalamtes zum Fest Allerheiligen einen Tag zuvor. In seiner Predigt setzte er sich mit der Bergpredigt und dem manchmal geäußerten Vorwurf auseinander, mit der Bergpredigt könne man nicht die Welt regieren."Aber ist das wirklich so?", fragte Diez. "Sind die Seligpreisungen Jesu, die im Zentrum der Bergpredigt stehen, wirklich nur etwas für Träumer, für Idealisten?" Die Seligpreisungen sind seiner Ansicht nach vielmehr Grundhaltungen für alle Menschen; Grundhaltungen, die immer wieder neu vor Augen gehalten und eingeübt werden müssen. Jesu Worte sind allumfassend, sie gelten allen, der ganzen Weltgemeinschaft, so Diez.
Für Jesus Christus seien die Weisungen der Bergpredigt keine Utopien, so der Fuldaer Weihbischof und Domdechant. Sie sei Auftrag und Verheißung, so Diez. "Und die Seligpreisungen sind keine Jenseitsvertröstungen, sie verwirklichen sich schon hier und jetzt, Stück für Stück."
Liebe als "Sprache des Himmels"
Wer in der Gesellschaft der Reichen, Schönen und Klugen nicht mehr mitkomme, wer sich nicht mit Ellenbogen nach oben boxen könne, dem biete Gott, der Herr mit ihnen eine neue tragende Lebensperspektive. "Viele Heiligen haben das Gespür, dass die Liebe die Sprache des Himmels ist und dass der Sinn unseres irdischen Lebens darin liegt, diese Sprache zu erlernen", betonte der Weihbischof.Musikalisch gestaltete der Fuldaer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber den Gottesdienst. An der Domorgel spielte Max Deisenroth, Kantorin war Freya Aukamp. (mis/pm) +++