Welterfolg gefeiert

Unesco bestätigt: Rhön bleibt Modellregion - "Ein einzigartiger Naturschatz"

Vertreter aus Bayern, Hessen und Thüringen nehmen die UNESCO-Urkunde stolz entgegen – ein starkes Zeichen für gelebte Nachhaltigkeit in der Rhön.
Archivfotos: Finn Rasner

29.10.2025 / REGION - Jubel in der Rhön: Die Unesco hat die Anerkennung des Biosphärenreservats Rhön als Modellvorhaben zur nachhaltigen Entwicklung offiziell erneuert. Damit bleibt die einzigartige Mittelgebirgslandschaft in Bayern, Hessen und Thüringen weiterhin Teil der internationalen Elite der Schutzgebiete. Bei einem Festakt in Bad Brückenau feierten Vertreterinnen und Vertreter aller drei Länder die Entscheidung - und würdigten das grenzübergreifende Engagement, das diesen Erfolg möglich gemacht hat.



Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber machte in seiner Rede deutlich, was diese Auszeichnung bedeutet: "Die 3-Länder-Kulturlandschaft des Biosphärenreservats Rhön ist ein einzigartiger Naturschatz. Das Biosphärenreservat hat sich zu einem außergewöhnlichen Vorzeigeprojekt entwickelt."

Er lobte das Zusammenspiel von Natur, Wirtschaft und Kultur in der Region: "Unter der Dachmarke Rhön gehen hier Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur Hand in Hand. Die verschiedenen Initiativen zur regionalen Produktvermarktung sind äußerst beliebt - von der Rhöner Apfelinitiative bis zum Rhönschaf." Glauber betonte, dass die Rhön mit über 10.000 nachgewiesenen Arten ein "Hotspot der Biodiversität" sei - und durch das gemeinschaftliche Engagement auch künftig "zur Premiumliga der international anerkannten deutschen Schutzgebiete" gehöre.

Nachhaltigkeit als Lebensaufgabe

Thüringens Umweltminister Tilo Kummer hob die Vorbildfunktion der Region hervor: "Das Unesco-Biosphärenreservat Rhön steht in einem weltweiten Netz für vorbildliches Wirtschaften der Bevölkerung in einer intakten Natur."

Er machte zugleich deutlich, dass die nachhaltige Entwicklung nur gelingt, wenn die Bevölkerung aktiv einbezogen wird:
"Dazu gehört auch, dass die Menschen vor Ort sich mit diesem Weg identifizieren und davon profitieren können. In Thüringen haben wir da noch Nachholbedarf." Die Aufgabe sei nun, die Rhöngemeinden zu stärken und "naturnahe und wirtschaftliche Regionalentwicklung voranzubringen".

"Ein Aushängeschild für die ganze Region"

Auch Hessens Umweltstaatssekretär Michael Ruhl fand deutliche Worte des Lobes: "Wir werden die Schätze, die dieses einzigartige Biosphärenreservat ausmachen, weiter hegen und pflegen."

Für ihn ist die Entscheidung der Unesco ein gemeinsamer Erfolg: "Die erneute Anerkennung ist ein Aushängeschild, das die gesamte Region trägt, und der Lohn für die viele Arbeit, die von allen Seiten geleistet wurde."

"Ein Beitrag zur Erfolgsgeschichte"

Dr. Stefanie Hedtkamp, Vorsitzende des MAB-Nationalkomitees, überreichte die offizielle Urkunde. "Dieser Akt steht für die Anerkennung des anhaltenden Engagements der drei Landesregierungen und der Verwaltungen des Biosphärenreservats sowie den Landkreisen und Gemeinden", sagte sie.

Sie betonte außerdem den Beitrag der Menschen vor Ort: "Auch die Menschen, die im und für das Biosphärenreservat leben, arbeiten und wirtschaften, leisten einen entscheidenden Beitrag für dessen Erfolgsgeschichte." Die Rhön zeige eindrucksvoll, dass ein Biosphärenreservat "keine Einschränkung, sondern eine Chance" sei.

Drei Jahrzehnte gelebte Nachhaltigkeit

Das Unesco-Biosphärenreservat Rhön wurde bereits 1991 als erstes länderübergreifendes Schutzgebiet in Deutschland anerkannt. Es gilt heute als Vorbildregion für Öko-Tourismus, Regionalvermarktung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. 2014 wurde der bayerische Teil des Gebiets auf Initiative der Landkreise und Gemeinden fast verdoppelt - auf 129.600 Hektar. Drei Prozent der Fläche müssen laut Unesco als nutzungsfreie Kernzonen ausgewiesen werden.

Bund, Länder und Kommunen schufen gemeinsam rund 3.500 Hektar neuer Kernzonen - ein Meilenstein für den Naturschutz.

Bildung, Artenvielfalt und Sternenpark

Ein zentraler Baustein bleibt die Umweltbildung. Schulen, Kitas und Besucherzentren vermitteln die Idee nachhaltiger Entwicklung auf anschauliche Weise. Besonders bekannt ist der Sternenpark Rhön, der Besucherinnen und Besuchern den ungestörten Blick auf den Nachthimmel ermöglicht - ein echtes Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Strahlkraft. (pm/cb) +++

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