Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober
"Psychische Erkrankungen sind keine Schwäche"
Archivbild: Andreas Bejm
10.10.2025 / WIESBADEN -
Psychische Erkrankungen können jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status. "Psychische Erkrankungen sind keine persönliche Schwäche und kein Anlass für Scham. Etwa jeder dritte Mensch ist im Laufe seines Lebens mindestens einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen und es ist wichtig, das Thema offen anzusprechen – wer in Not ist, muss Hilfe finden", erklärte Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) anlässlich des Tags der seelischen Gesundheit.
Erste und wichtige Anlaufstelle ist die Hausärztin oder der Hausarzt, häufig wird hier die ambulante Behandlung angestoßen und durch Fachärztinnen und -ärzte, psychiatrische Institutsambulanzen sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten im Verlauf erbracht. Die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. Kinder- und Jugendpsychiatrie bieten zudem unterschiedliche Behandlungsleistungen an und gewähren gerade in Notfällen Unterstützung.
"Bei psychischen Erkrankungen kommt es – genau wie bei körperlichen – auf passende Behandlungsmaßnahmen an", so Stolz. "Mir ist wichtig, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen das für sie richtige Angebot finden."
Eine weitere ambulante Anlaufstelle vor Ort sind die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen (PSKB) der Gemeindepsychiatrie. Diese arbeiten auf Wunsch anonym, unbürokratisch und ohne die Notwendigkeit eine gesicherte Diagnose vorweisen zu können. PSKB stärken die soziale Teilhabe, Freizeit- und Selbsthilfeaktivitäten gehören ebenfalls zu ihrem Angebot. Sie sind häufig Teil eines Gemeindepsychiatrischen Zentrums, das auch andere Angebote für psychisch erkrankte Menschen bereithält und im System gut vernetzt ist. Die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen sind hessenweit in allen Regionen eingerichtet und seit 2024 in Zuständigkeit des Landeswohlfahrtsverbandes. Eine Übersicht zu den Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen in den Regionen findet sich hier.
Mit Therapien, angemessener Behandlung und der richtigen Unterstützung aus dem Umfeld kann sehr erfolgreich behandelt werden. Die Symptome psychischer Erkrankungen sind dabei häufig nicht sichtbar, nicht so offensichtlich wie etwa ein schlimmer Husten. Gerade diese Tatsache macht die Situation für die Betroffenen so belastend. "Umso wichtiger ist es, mit Symptomen, die auf den ersten Blick für andere nicht sichtbar sein mögen, den Hausarzt oder die Hausärztin als erste Anlaufstelle zu konsultieren. Zum Hausarzt oder der Hausärztin besteht oftmals ein Vertrauensverhältnis, das die Tür für das so wichtige offene Gespräch und weitere Behandlungsmöglichkeiten erst öffnet – für viele Betroffene ein ganz wichtiger Aspekt in ihrer belastenden Situation", betonte Stolz abschließend.
Auch Angehörige benötigen häufig Unterstützung, damit sie gut mit der möglicherweise belastenden Situation umgehen können. Eine Anlaufstelle für Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Hessen bietet der Landesverband Hessen der Angehörigen und Freunde psychisch erkrankter Menschen e. V.. (pm/ems) +++
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