Gute Tipps vom Experten
Draußen ist es ungemütlich: wir machen den Garten winterfest
Unverkennbar: Der Herbst ist da!
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13.10.2025 / REGION -
Als ich mich kürzlich bei meiner Nachbarin über das ungemütliche Nieselwetter beschwerte, sah sie mich an und zuckte die Schultern: "Herbst!", war das einzige, was sie dazu sagte, bevor sie lächelnd weiter in ihrem Garten werkelte. Und es ist wirklich unverkennbar: Die Tage werden merklich kürzer, die Nächte länger und sind schon ziemlich frisch. Nicht nur wir sollten uns mit wärmenden Hüllen darauf einrichten, sondern auch dem guten Beispiel meiner Nachbarin folgen und unseren Garten spätestens jetzt winterfest machen.
Wir haben einen ausgewiesenen Experten gefragt, welche Tipps er Gartenbesitzern für die jetzt anstehenden Arbeiten geben kann. Der Leiter der Fuldaer Stadtgärtnerei, Steffen Arnold hat uns eingeweiht:
"So langsam beginnt die kalte Jahreszeit. Um den Garten winterfest zu machen, sollten Laubhaufen vom Rasen entfernt werden, da diese das Gras über den Winter schädigen können, da zu wenig Licht an die Pflanzen kommt. Außerdem entsteht ein Klima, in dem sich schädliche Pilze ansiedeln können. Bei Staudenbeeten kann Laub allerdings auch als zusätzlicher Winterschutz dienen. Zudem kann Laub, das an bestimmten Stellen liegenbleibt, auch für Kleintiere wie Igel oder Insekten einen Unterschlupf für den Winter bilden.
Abgestorbene Pflanzenteile sollte man nach Möglichkeit im Herbst noch nicht zurückschneiden, diese dienen Stauden und Gräsern als Winterschutz. Große Ziergräser kann man auch mit einem Seil zusammenbinden. Den Rasen sollte man Mitte Oktober bis Anfang November je nach Witterung ein letztes Mal mähen und ihn kaliumbetont düngen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Frost und Krankheiten zu steigern.
Mediterrane Kübelpflanzen sollten, sobald die ersten Nachfröste anstehen, ins Winterquartier umziehen, meistens macht ihnen aber ein leichter Frost noch nichts aus. Zitruspflanzen und solche aus den Tropen sollten allerdings schon früher eingeräumt werden da diese in der Regel kälteempfindlicher sind.
Die Sommerbepflanzung in Balkonkästen und Kübeln wie Geranien, Petunien oder Begonien hat nun ausgedient, spätestens nach dem ersten Frost sind diese abgestorben. Als Ersatz bieten Gärtnereien und der Fachhandel aktuell wieder ein schönes Sortiment herbstlicher Pflanzen an, denen auch ein paar Grad Minus nichts anhaben können.
Blumenzwiebeln können ab jetzt gesteckt werden, für ein farbenfrohes Frühjahr. In der Stadtgärtnerei sind die Beete dafür schon vorbereitet. In den Säcken lagern Blumenzwiebeln, die in Kürze in der Innenstadt in Beete gesteckt werden. Gartenwasserleitungen sollte man jetzt entleeren, und auch sonstige frostgefährdete Gegenstände sollte man aus Gartenlauben und Schuppen ins Haus oder den Keller räumen. Am 01.10. endete die Schutzzeit für Wildvögel, jetzt können an Gehölzen wieder größere Rückschnitte vorgenommen werden. Aber Achtung: wer hier zu früh startet riskiert Strafen!"
Was muss denn die Stadtgärtnerei an solchen Arbeiten im Schlossgarten und anderen städtischen Grünflächen vornehmen?
"Aktuell werden in den städtischen Beeten die Blumenzwiebeln gesteckt. Die Beete wurden schon Anfang Oktober mit Stiefmütterchen, Bellis, Vergissmeinnicht in verschiedenen Farben neu bepflanzt. Die Stadtgärtnerei verwendet hier alte Sorten, die besser über den Winter kommen, die Blüte erscheint allerdings dann oft erst im Frühjahr. Sämtliche Kübel mit wechselnder Bepflanzung werden jetzt mit Herbstpflanzen ausgestattet z.B. Heide, Chrysanthemen, Heuchera, verschiedene Gräser, Silberblatt, Mühlenbeckia usw. Die Kübel am Uniplatz erhalten ihre Winterpflanzen, es handelt sich dabei um kegelförmig geschnittene Eiben.
Die Überwinterungsgewächshäuser der Stadtgärtnerei werden aktuell wieder für das Einlagern vorbereitet, die ersten Palmen und Lorbeerbäume sind bereits wieder zurück. Als Erstes werden die Pflanzen aus dem Rosenbad zurückgebracht, da diese nach der Saison notwendigen Reparaturen und sonstigen Arbeiten im Weg stehen.
So langsam beginnt auch wieder die Zeit des Laub-Aufsammelns, hier wird bei noch nicht zu großer Dichte mit Saugfahrzeugen gearbeitet. Wenn es dann immer mehr wird, werden die Laubhaufen zusammengeblasen und diese dann abgefahren. Hier werden aufgrund der Wirtschaftlichkeit Laubgebläse eingesetzt, wir bitten die Bürger hier um Verständnis, denn die enormen Laubmengen bei teilweise mehrere Hektar großen Anlagen sind sonst nicht zu bewältigen. Im privaten Bereich sollte man, um Kleinstlebewesen zu schonen, am besten zur Laubharke/Rechen greifen.
Allgemein beginnen auch bei der Stadt jetzt wieder größere Schneidarbeiten und Baumfällungen, hier wird unter anderem auch eine Hubarbeitsbühne eingesetzt, um auch schwierige Fällungen sicher und ohne größere Einschränkungen durchzuführen." (ci)+++