Sonderausstellung eröffnet

Im Vonderau-Museum: Archive als Gedächtnis der Menschheit

Das Vonderau-Museum Fulda präsentiert in Kooperation mit den Freunden des Museums die neue Sonderausstellung "Archive – Gedächtnis der Menschheit. Archive der Region stellen sich vor".
Fotos: Moritz Bindewald

25.09.2025 / FULDA - "Wenn man Archive hört, denkt man häufig an staubige Keller. Dabei sind sie Hüter unserer Geschichte. So wird eine Grundlage für Forschung, Kultur und Erinnerung und einem Verständnis für die Gegenwart geschaffen", erklärte am Mittwochabend Stadträtin Heike Kleemann zur Eröffnung der neuen Ausstellung im Vonderau-Museum.



Das Vonderau-Museum Fulda präsentiert anlässlich des Deutschen Archivtages, der vom 7. bis 9. Oktober 2025 in Fulda stattfindet, in Kooperation mit den Freunden des Museums vom 25. September bis zum 2. November 2025 die neue Sonderausstellung "Archive – Gedächtnis der Menschheit. Archive der Region stellen sich vor".

Ziel der Ausstellung ist es, der Fuldaer Öffentlichkeit die Bedeutung von Archiven im Allgemeinen sowie im Speziellen die Vielfalt der hier ansässigen Archive näherzubringen. In der Ausstellung werden ausgewählte Archive aus Fulda und der näheren Umgebung in Wort und Bild vorgestellt. Neben zahlreichen Originalexponaten bilden der restaurierte Jestaedt-Katasterplan von 1727 und Originalurkunde der Erhebung von Fulda zum Bistum besondere Highlights. Darüber hinaus gewährt die Ausstellung Einblicke in die Arbeit der Archive, ihre Bestände sowie ihre besondere Stellung für unsere demokratisch verfasste Gesellschaft.

Zudem umfasst die Ausstellung zwei weitere Bestandteile: Zum einen die "Aktion Flaschenpost", eine Kooperation mit der Fuldaer Zeitung, die während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde, um persönliche Eindrücke und Gedanken der Menschen aus Fulda festzuhalten. Zum anderen wird die geschichtliche Entwicklung des Stadtschlosses thematisiert – vom Ort der fürstlichen Herrschaft hin zu einem Ort demokratischer Institutionen und öffentlicher Teilhabe. Daneben gibt es ein Rahmenprogramm zur Ausstellung, das von den Freunden des Museums organisiert wurde.

Gerade in Zeiten von Fake-News gewinnen Archive als "Häfen der Wahrheit" Bedeutung

Hermann-Josef Klüber, Teil des Vorstands des Vereins Freunde des Museums Fulda, wandte sich im Rahmen der Ausstellungseröffnung an die zahlreich erschienen Gäste. "Wir als Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, das Archivwesen zu fördern und zu unterstützen", machte Klüber deutlich. Der Verein hatte die Ausstellung angeregt.

"Museen stellen in erster Linie Objekte aus, Bibliotheken verleihen Bücher - Archive sind im Vergleich dazu eher im Verborgenen, sind aber umso bedeutender", führte er aus. Mit der Ausstellung wolle man ihre Arbeit in die Öffentlichkeit rücken. Denn: Gerade in Zeiten von Fake-News und Verschwörungstheorien sei die Arbeit der Archive wichtiger denn je. "Sie sind der Hafen der Wahrheit und bewahren die Originale, welche Zeugnis von dem sind, was sich zugetragen hat", so Klüber.

Kuratiert wurde Ausstellung von Jonathan Vieth. Es das erste Mal, dass sein Schaffen in Fulda sichtbar wird. "Und was ein starker Start seiner Arbeit das ist", lobte Klüber. (mmb) +++

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