P+R-Parkplätze fehlen

A7-Autohof mit guter Auslastung: Verwirrung um Autobahn-Beschilderung

Der Autohof Niederaula ist seit rund fünf Monaten im Betrieb
Fotos: Hans-Hubertus Braune

11.10.2025 / NIEDERAULA - Seit knapp fünf Monaten ist der Autohof an der Autobahn A7 bei Niederaula im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nun komplett in Betrieb. Das Fast-Food-Restaurant hat bereits seit Dezember 2024 geöffnet. Zeit, um bei den Betreibern nachzufragen, wie das Geschäft läuft.



"Grundsätzlich können wir uns über den Zuspruch nicht beklagen. Wir erhalten viele positive Reaktionen", sagt Marcus Pischel. Zusammen mit Andreas Pischel hat er den Rosis-Standort gepachtet. Die Reisenden finden ein komplettes Angebot für ihre Rast.

Dazu gehöre laut Pischel auch die Küche, in der frische Produkte für die Zubereitung der Schnitzel und Co. verwendet werden. Gerade auch von den Fernfahrern werden die Speisenangebote positiv bewertet. "Wir beobachten aber auch, dass Gäste aus der Region zu uns kommen", sagt Pischel. Der Tank- und Backshop ist rund um die Uhr geöffnet, das Restaurant von elf bis 22 Uhr.

Ein Detail für zusätzliches Wachstum fehlt

Der Autohof bietet rund 50 Stellplätze für Lastwagen. Die Lage in der Mitte von Deutschland spielen dem Standort in die Karten. Was allerdings nach wie vor fehlt: Die entsprechende Beschilderung an der Autobahn. Ein absolutes Unding. "Die Hinweisschilder sind für die Unternehmen durchaus von existenzieller Bedeutung", sagt Pischel. Laut der zuständigen Behörde wurde die Genehmigung für die Streckenbeschilderung am 3. Juli erteilt. Ein Sprecher der Autobahn GmbH erklärte gegenüber OSTHESSEN|NEWS am 22. September, dass laut Auftragnehmer "die Arbeiten heute beginnen und in rund zwei Wochen abgeschlossen sein" sollen. Zumindest von Richtung Fulda kommend war am Dienstagmorgen von dem Schild nichts zu sehen. In einer erneuten O|N-Anfrage hieß es jetzt: "Der Betreiber des Autohofes Niederaula hat die Aufstellung der Beschilderung ausnahmsweise selbst übernommen." Nach O|N-Informationen und erneuter Nachfrage habe der Investor die Aufstellung beauftragt, die Fundament sind erstellt, nun würden wohl in Kürze die Schilder montiert.

Auch für das benachbarte McDonalds-Restaurant ist die Autobahnbeschilderung wichtig: "Nach zehn Monaten ziehen wir als Betreiber eine positive Bilanz, die Beschilderung an der Autobahn soll aber noch zusätzliche Gäste bringen. Seit Ende November 2024 gibt es in Niederaula direkt an der A7 ein McDonald’s Restaurant, der Autohof folgte ein halbes Jahr später", sagt Cornelia Sawizki.

"Die Nachfrage entspricht unseren Erwartungen, gleichzeitig sehen wir noch weiteres Potenzial – gerade, weil die Lage am Autohof wirklich attraktiv ist. Aktuell fehlt allerdings noch ein Detail, das für zusätzliches Wachstum sorgen könnte: Die Beschilderung an der Autobahn. Der Autohof existiert bereits, aber viele Durchreisende wissen noch gar nicht, dass wir hier sind. Sobald die offiziellen Hinweisschilder installiert sind, wird das den Standort noch einmal deutlich stärken", so das Betreiber-Ehepaar Cornelia und Egon Sawizki. Sie betreiben neben Niederaula weitere Standorte in Bad Hersfeld, Bebra und Kirchheim.

Die Vermeidung von Müll unterstützen die Betreiber etwa durch ein modernes Trennungssystem im Restaurant und der Teilnahme an Aktionen der Marktgemeinde Niederaula. Für die Zukunft sind die Sawizki's optimistisch: "Wir denken langfristig. Mit der Beschilderung und einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Autohofs, zum Beispiel durch die noch fehlenden LNG-Tankstellen, können wir noch mehr Menschen erreichen. Das erste Jahr war ein guter Start – und wir sehen, dass da noch Luft nach oben ist."

Kommen weitere Investoren?

Auf dem benachbarten Areal plant ein Unternehmen ein weiteres Angebot für Reisende im Tank- und Ladesegment. Gegenüber soll ein Übernachtungsbetrieb entstehen. Die planerischen Vorarbeiten laufen. Details sind bislang noch nicht bekannt, die möglichen Investoren halten sich aufgrund der laufenden und zähen Genehmigungsverfahren zurück.

Ein weiterer Mosaikstein zur Steigerung der Attraktivität scheinen Parkmöglichkeiten, etwa für Pendler und Gruppenreisende, zu sein. Ein P+R-Parkplatz fehlt bislang, zumal direkt am Autohof eine Bushaltestelle vorhanden ist und dort etwa die Expressbus-Linie X33 von Alsfeld nach Bad Hersfeld zumindest während der Woche von frühmorgens bis spätabends stündlich verkehrt. Wer ins benachbarte Schlitzerland will, muss ohne Auto jedoch erstmal nach Unter-Wegfurth laufen. Unterschiedliche Verkehrsverbünde, Landkreise und Kommunen machen eine Verzahnung nicht einfacher. In Sachen Optimierung der regionalen Mobilitätsangebote steckt also noch einiges an Optimierungspotenzial. (Hans-Hubertus Braune) +++

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