"Unsere Sicherheit hat Vorrang!"

Roman Poseck fährt klaren Kurs: Grenzkontrollen, Sicherheitslage, Polizei

Hessens Innenminister Roman Poseck spricht mit OSTHESSEN|NEWS über die "angespannte Sicherheitslage" im Land.
Fotos: Hendrik Urbin

20.09.2025 / FULDA - "Die Grenzkontrollen wirken und wir haben wieder Kontrolle über das Migrationsgeschehen in unserem Land." Das sagt Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU), drängt aber gleichzeitig: "Es reicht noch nicht. Die Zahlen müssen noch weiter runter."



Über Jahre habe es falsche Signale gegeben, aber jetzt sei klar: "Es lohnt sich nicht mehr, illegal nach Deutschland zu kommen." Der Weg von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sei richtig: Grenzkontrollen und konsequente Zurückweisungen, Abschaffung des Familiennachzugs und Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten. "Unsere Sicherheit hat Vorrang. Und klar ist auch: Wer hier Straftaten begeht, hat kein Recht bei uns zu bleiben. Deshalb schieben wir in Hessen vollumfänglich ab. Während es im Jahr 2024 insgesamt 1.660 Abschiebungen gab, sind es allein im 1. Halbjahr 2025 schon mehr als 1.000 gewesen. Damit steigern wir uns deutlich."

Roman Poseck spricht im OSTHESSEN|NEWS-Interview in der Fuldaer Nachrichten-Zentrale aber nicht nur über "1 Jahr Grenzkontrollen", sondern auch über die angespannte Sicherheitslage, die stark geforderte Polizei sowie die hessische Finanzlage und ihre Folgen für die Sicherheit. Der Innenminister kam in der vom Land Hessen aufgelegten Respektwoche in die Domstadt und traf auch auf Einsatzkräfte. Über dieses Thema mit der scharfen Forderung "Wer unsere Einsatzkräfte angreift, muss ins Gefängnis!" hat O|N separat berichtet.

"Extremistische Bedrohungen von Links und Rechts, aber auch der Islamismus sind zentrale Gefahren für unsere Demokratie", betont Poseck und spricht von einer "angespannten Sicherheitslage", die in Hessen allerdings besser sei, als in anderen Bundesländern. Auch Russland erwähnt der Innen- und Heimatschutzminister. "Spionage, Sabotage und auch Desinformation stellen uns vor Herausforderungen. Unsere Sicherheitsbehörden sind aber sehr wachsam und sehr gut aufgestellt, sodass wir die Lage gut im Blick haben, um entsprechend zu reagieren."

Die Bund-Länder-Zusammenarbeit im Bereich der "Inneren Sicherheit" bewertet Poseck deutlich besser, als unter der Ampel-Regierung. "Man merkt: Alle ziehen an einem Strang."

"Polizei und Sicherheit" hätten für die Hessische Landesregierung von Boris Rhein höchste Priorität. Der Innenminister redet aber nicht um den heißen Brei: "Wir haben eine schlechte Einnahmesituation, dadurch insgesamt eine schlechte Finanzsituation und das trifft auch mein Ressort. Trotzdem wird an der Sicherheit nicht gespart. 2025 erhalten wir aus dem Haushalt nochmal 200 Millionen Euro mehr, für 2026 laufen aktuell die Beratungen." Poseck setzt darauf, dass an der Sicherheit nicht gespart werde und auch an der angekündigten Besoldungs-Erhöhung werde festgehalten.

"Unsere Polizei ist stark gefordert"

Als oberster Sicherheits-Chef im Land stellt sich Roman Poseck hinter "seine Polizei" mit mehr als 16.000 Beamten und Beschäftigten. "Unsere Polizei ist stark gefordert", macht der Christdemokrat deutlich. Mehr Demonstrationen, die zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft, klassische Kriminalität, Tagesgeschäft - die Aufgaben sind vielfältig. "Den Parteitag zur Gründung einer neuen Jugendorganisation der AfD Ende November in Gießen, nachdem die als rechtsextremistisch eingestufte 'Junge Alternative' aufgelöst wurde, beobachten wir genau. Das bindet eine Vielzahl an Kräften", so der Minister, der auch die Strukturen der Hessischen Polizei aktiv anspricht. "Sie sind 20 Jahre alt und wir schauen gerade, wo wir Veränderungen vornehmen müssen. Fertige Konzepte gibt es aber noch nicht. Das ist aber ein Veränderungsprozess, der nur gelingen kann, wenn wir alle mitnehmen und das werden wir auch tun."

Für Roman Poseck ist klar: "Der Einsatz jedes Einzelnen ist wichtig. Ich danke allen Polizisten für ihre großartige Leistung, denn sie alle sind der wahre Garant für unsere Sicherheit." Und die ist in diesen turbulenten Zeiten extrem wichtig. (Christian P. Stadtfeld) +++

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