"Streichliste ist nicht zu vermitteln!"
Bauindustrie kritisiert Stopp für Aus- und Neubau von Autobahnen in Hessen
Archivbild: O|N / Archiv
18.09.2025 / REGION - Wegen einer milliardenschweren Finanzlücke drohe beim Aus- und Neubau vieler Autobahnen mindestens eine lange Verzögerung: Eine Freigabe zum Bau von Projekten aus dem Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen sei aktuell nicht möglich, teilte das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch mit.
Die Finanzierbarkeit sei abhängig vom Bundeshaushalt 2026, Hintergrund sei zudem ein neuer "Finanzierungs- und Realisierungsplan" 2025 bis 2029 der Autobahn GmbH des Bundes. Der Gesamtinvestitionsbedarf wird darin für den oben genannten Zeitraum auf rund 43 Mrd. Euro beziffert. 25,5 Mrd. Euro entfallen auf den Erhaltungsbereich, 13,6 Mrd. Euro werden für Bedarfsplanmaßnahmen nötig sowie 3,9 Mrd. Euro für sonstige Investitionen. Demgegenüber hatte sich die Bundesregierung eine Finanzierungslinie von rund 37,7 Mrd. Euro vorgenommen. Die Differenz zum tatsächlichen Mittelbedarf beträgt somit 5,5 Mrd. Euro.
Und bei dem milliardenschweren Sondervermögen, einem schuldenfinanzierten Sondertopf des Bundes, stehe zwar die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur im Vordergrund. "Aber es ist absehbar, dass es die versprochene Zusätzlichkeit der Sondermittel nicht geben wird. Wir müssen uns auf das Verschieben von Investitionsmitteln aus dem Kernhaushalt in andere Bereiche einstellen. Der normale Etat schrumpft, die Lücke wird mit dem Sondervermögen aufgefüllt", so Burkhard Siebert. "In Hessen wird also im Bereich der Autobahn nicht mehr neu gebaut werden." (pm/ems) +++