Hamburger hat Spuren hinterlassen
MVZ-Geschäftsführer Ulf Werner sagt Lebewohl
Foto: Sabine Galle-Schäfer/Vogelsbergkreis
25.07.2025 / REGION VB -
"Wenn wir es nicht gemacht hätten, gäbe es in zwei Gemeinden keine hauärztliche Versorgung, das heißt: 6.000 Menschen in der Region hätten keinen Hausarzt", summiert Landrat Jens Mischak (Vogelsbergkreis). Um was es geht? Natürlich um das Medizinische Versorgungszentrum – kurz MVZ - mit seinen beiden Standorten in Grebenhain und Freiensteinau. Und es geht um einen Abschied, denn Ulf Werner, der die Einrichtung seit ihrer Gründung vor fünf Jahren als Geschäftsführer geleitet hat, geht zurück nach Hamburg und übernimmt neue Aufgaben bei OptiMedis.
"Ohne das MVZ wären diese Praxen nicht gekommen"
Der Mut hat sich ausgezahlt: "Wir haben uns in den fünf Jahren gut entwickelt", zeigt sich Ulf Werner überzeugt. Heute kümmern sich sechs Ärzte um die Patienten aus Grebenhain, Freiensteinau und angrenzenden Orten. Besonderes positiv: Die beiden MVZ-Standorte haben eine Magnetwirkung, weitere Fachärzte wie Chirurgen, ein Kardiologe, eine Dermatologin, ein neurologisch-urologisches Zentrum, ein Sanitätshaus und auch eine Podologie sind hinzugekommen oder wollen hinzukommen. "Ohne das MVZ wären diese Praxen nicht gekommen, sie hätten keine Infrastruktur gehabt, an die sie hätten andocken können", ist sich Werner sicher. "In zwei kleinen Gemeinden haben sich zwei interprofessionelle Gesundheitszentren entwickelt", sagt er stolz. Es sei ungewöhnlich, dass sich in so kleinen ländlichen Gemeinden eine solche Vielzahl von Arztpraxen und anderen Gesundheitsdienstleistern ansiedle.
Dank an Politik: "Sie stärken mir den Rücken"
Man merkt: Das MVZ hat eine ganz besondere Bedeutung für Ulf Werner. Es ist das erste, das er so eng begleitet hat. "Ich bin immer gerne hier gewesen, die Menschen sind mir ans Herz gewachsen", sagt er nachdenklich. Danken will er der Politik, die mit dem allerersten interkommunalen MVZ in Deutschland Neuland betreten hatte. "Es war nicht immer leicht, aber ich hatte jederzeit das Gefühl, Sie stärken mir den Rücken", sagt Werner bei seiner offiziellen Verabschiedung im Deutschen Haus in Bermuthshain an die Adresse von Gesellschaftern und Aufsichtsrat gerichtet. Dank gilt natürlich auch dem Team des MVZ und den starken Partner, die die Entwicklung begleitet haben."Der Hamburger geht nun nach Hamburg", sagt Landrat Dr. Jens Mischak bei der Verabschiedung Werners und spricht von einem "traurigen Tag". Werner sei "fachlich sehr versiert" und habe stets "sehr besonnen" agiert. "Als Person sind Sie mir ans Herz gewachsen und durch Ihre Tätigkeit hier haben Sie Spuren hinterlassen – für das MVZ und auch für den Kreis." (pm/mmb) +++