Vonderau Museum eröffnet Sonderausstellung
"Karlfried Staubach - Retroperspektive": Hier wird die Arbeit geehrt und gewürdigt
Fotos: Mia Schmitt
17.07.2025 / FULDA -
"Mit Ihrer Hilfe fühlt sich mein Vater lebendig an" - mit diesen Worten bedankte sich Constanze Kammer für die Sonderausstellung zu Ehren ihres Vaters: Karlfried Staubach. "Ich war sieben Jahre alt, als mein Vater starb. Sie lassen ihn für alle wieder lebendig werden. Hier wird die Arbeit meines Vaters geehrt und gewürdigt."
Am Mittwochabend eröffnete das Vonderau Museum in Fulda die Sonderausstellung "Karlfried Staubach - Retroperspektive" und knüpft damit an die Ausstellungsreihe von Künstlern des Jungen Kunstkreises an. Als Gründer dieses "Vereins" ist Staubach also die perfekte Wahl. Bis zum 31. August erhält man Einblicke in seine künstlerische Vielfalt. Die Retrospektive entstand in Kooperation mit dem Förderkreis Galerie 21.
Nicht nur ein Künstler, sondern auch Pädagoge
Klaus Theodor Becker hielt eine sogenannte Laudatio, eine lobende Rede, die die Leistungen und Verdienste einer Person oder Institution würdigt. Nach einigen persönlichen Angaben des Künstlers, hob er hervor: "Von darstellendem Impressionismus bis hin zu völlig abstraktem Expressionismus und Dada: Staubach war unglaublich. Er war nicht nur Künstler, sondern auch Pädagoge. 1958 gründete er den Jungen Kunstkreis und die Galerie Junge Kunst, ein Zentrum, das den jungen künstlerischen Initiativen in Fulda ein permanentes Forum bieten konnte. So konnte er die Fähigkeiten der Jugendlichen entdecken und entwickeln."Doch wie genau war Staubach? "Es kam immer wieder die Frage auf: Ist Karlfried Staubach als Künstler oder als Initiator sowie Organisator zu würdigen? Und es ist ganz klar beides - Man kann das eine nicht vom anderen trennen. Er hat künstlerisch unglaublich wichtige Impulse gesetzt. Ohne ihn und seine menschlichen Qualitäten hätte sich die Fuldaer Kunstszene nicht entwickeln können. Für mich ist es ein Phänomen, dass ein Mensch, ein Lehrer, so viele Menschen inspirieren und für die Kunst begeistern kann", sagte Becker im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
Eine wahre Inspiration - nicht nur für die Kunstwelt
Tragischerweise starb Karlfried Staubach im jungen Alter von 39 an den Folgen eines Blutgerinnsels. Doch sein Lebensweg spricht für sich, seine Arbeit und seine Person. Bis zu seinem Tod wurden etwa 60 Ausstellungen in der Galerie Junge Kunst veranstaltet. Sein Junger Kulturkreis lebte von rund 100 Mitgliedern - darunter auch Gisbert Seng. Der 92-Jährige schenkte, im Gedenken an Staubach, eines seiner originalen Aquarelle der Stadt Fulda, vertreten durch Dr. Thomas Heiler, Leiter des Kulturamtes.