Energieerzeugung und Landwirtschaft vereinen
Debatte um Solarparks: Zustimmung in Maberzell, Kritik in Kämmerzell
Foto: RhönEnergie Fulda
15.07.2025 / FULDA -
Immer mehr Orte wollen einen Solarpark - auch in der Nähe von Maberzell soll dieses Projekt umgesetzt werden. Dabei ist dieses ein ganz besonderes: Ein Solarpark, der nicht nur Strom erzeugt, sondern gleichzeitig auch landwirtschaftlich genutzt werden kann. Während keine Beschwerden innerhalb Maberzells bekannt sind, spricht sich die Bürgerschaft im Fuldaer Stadtteil Kämmerzell gegen einen Solarpark aus.
Die zweite Sommerbegehung der Christlichen-Wähler-Einheit (CWE) führe die Fraktion nach Kämmerzell. Grund der gewünschten Begehung war ein Anliegen aus der Bürgerschaft vor Ort: Ein von einem Investor geplanter Solarpark im Kämmerzeller Erholungsgebiet wird von den Anwohnern abgelehnt. Die sogenannten Agri-Photovoltaik-Anlagen in Maberzell hingegen befinden sich in Planung. "Wir warten jetzt auf die behördlichen Genehmigungen", sagte Dr. Volker Nies, Sprecher des Betreibers RhönEnergie gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Keine Entscheidung ohne die Zustimmung der Bürgerschaft
"Ein Solarpark im Wohn- und Erholungsgebiet der Bürger in Kämmerzell wird von uns keine Zustimmung bekommen", stellte Martin Jahn, Vorsitzender der CWE Fulda in einer Pressemitteilung klar. Mit ihm vor Ort in Kämmerzell war sein Stellvertreter Christoph Wegstein. Sie begrüßten Anwohner, Ortsvorsteher Herr Ruppel sowie CWE-Mitglieder. "Wir lehnen diesen Park ab und werden uns auch in der Stadtkoalition gegen die Umsetzung des Solarparks einsetzten", führte Jahn weiter aus. Laut Jahn ist das angedachte Gebiet eine Luftfuhrschneise, das sehr tierreich ist und von den Anwohnern als Erholungsgebiet genutzt und geschätzt wird. "Auch hier müssen wir Vorsorge für die nachwachsenden Generationen abwiegen. Eine Entscheidung für einen Solarpark in einem Fuldaer Stadtteil kann und darf nicht ohne die Zustimmung aus der Bürgerschaft umgesetzt werden", machte Jahn deutlich. Abschließend hob er hervor, die CWE Fulda befürworte ausdrücklich moderne Energieanlagen und deren Umsetzungen, aber nicht in Wohngebieten, in denen Ortsbewohner ihren Erholungsort sowie ihren Freizeitausgleich suchen.
"Anlage könnte im Jahr 11 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren"
Anders ist es dagegen im Stadtteil Maberzell. Hier verbindet die Photovoltaik-Anlage die Sonnenstrom-Erzeugung mit der Erzeugung von Lebensmitteln, was scheinbar zu keinerlei bekannter Kritik führt. "Die 16 Hektar große Fläche kann damit doppelt genutzt werden. Das reduziert den Flächenverbrauch", erklärte Volker Nies gegenüber O|N. Zusätzlich seien die Pflanzen zusätzlich vor Starkregen geschützt und bekämen darüber hinaus Schatten.