Musterbeispiel für Stadtentwicklung

Eine wunderbare Oase im Herzen der Stadt - Fulda-Südufer neu gestaltet

Bürgermeister Marcus Weber (Dritter von links) und Timo Herrmann von den BBZ Landschaftsarchitekten aus Berlin (Zweiter von rechts) schneiden das symbolische Band für die Freigabe des Radwegs R1 am neu gestalteten Fuldaufer durch
Fotos: Hans-Hubertus Braune

27.06.2025 / ROTENBURG/F. - "Die Fulda ist das Herzstück zwischen Altstadt und Neustadt", sagte Rotenburgs Bürgermeister Marcus Weber am Donnerstagvormittag während einer Feierstunde am Ufer der Fulda. Erstaunlich viele Menschen hatten sich eingefunden, um die symbolische Eröffnung der neuen - ja man darf es ruhig so nennen - Promenade, zu feiern.



Der beliebte Fulda-Radweg R1 führt hier entlang, die Menschen aus der Stadt gehen gerne etwa in der Mittagspause raus an den Fluss. Bisher war es eher ein wilder Ort, nicht wirklich so einladend. Das hat sich durch die Sanierung des Areals zwischen der Brücke der Städtepartnerschaft und dem riesigen Fuldawehr zumindest am Südufer grundlegend geändert.

"Das Ganze ist ein Projekt von der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger und deshalb ein besonderer Moment", sagte Weber weiter. Er dankte allen, die sich an der Planung und der Durchführung seitens der Behörden, der Politik und Baufirmen und Architekten daran beteiligt haben.

Insgesamt rund 2,5 Millionen Euro wurden in die Umgestaltung investiert, 66 Prozent der Investitionssumme werden mit Förderungen gestemmt. Hilfreich war eine zusätzliche Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro von Bund und Land Hessen aus einem Sonderprogramm mit Bezug auf die Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Dadurch wurden zusätzliche Mittel frei, welche in die Sanierung der Breitenstraße gesteckt werden sollen.

Die Umgestaltung des Südufers ist Teil der seit Spätsommer 2023 laufenden Baumaßnahme zwischen den Brücken im Stadtentwicklungsprogramm, in dessen Rahmen unter anderem ein neuer Radweg mit veränderter Wegeführung, großzügige Treppenanlagen mit Freisitzmöglichkeiten direkt am Wasser, Findlinge und ein naturnaher Wasserlauf errichtet wurden. Auch die historische Stadtmauer erstrahlt in neuem Glanz. Die Anfänge der Planungen reichen bis in das Jahr 2020 zurück. Verschiedene Unwägbarkeiten wie Hochwässer haben zu einigen Verzögerungen geführt. "Das ist bei Bauprojekten völlig normal", sagte Weber, dessen Vorgänger Christian Grunwald die Planungen mit vorangetrieben hat.

Ökologie und Freizeitgestaltung Hand in Hand

Diplom-Ingenieur Landschaftsarchitekt Timo Herrmann von BBZ Landschaftsarchitekten aus Berlin dankte für das Vertrauen und das vorbildliche Miteinander in der Zusammenarbeit vor Ort. In seinem Grußwort ging auf die Gestaltung des Südufers ein und erklärte, dass die Ausschreibung für das Nordufer laufe und voraussichtlich noch in diesem Jahr die Umbauarbeiten auf der anderen Flussseite beginnen werden. Das Projekt zeige, wie Ökologie und Freizeitgestaltung Hand in Hand funktionieren kann.

Landrat Torsten Warnecke lobte die Kommunalpolitik in Rotenburg an der Fulda für das Projekt und stellte in seiner Rede den Mehrwert für die Menschen in den Mittelpunkt. Rotenburg an der Fulda sei neben Kassel der einzige Hochschulstandort in Nordhessen und die Bildungsstadt im Landkreis.

Wasser nehme alle mit und ziehe die Menschen an. Beispielsweise zum Lernen am Abend biete sich die Atmosphäre am neuen Fuldaufer ebenfalls an. Oder auch zum Ausruhen, genießen und ein bisschen feiern. Für die Kinder und die Vierbeiner wird der neue Bachlauf neben dem Radweg ganz sicher eine magische Anziehungskraft entfalten.

Die Neugestaltung war und ist sicher in finanziell anspruchsvollen Zeiten ein Kraftakt und doch ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Kleinstadt. Die Lebensqualität spielt für die Menschen eine große Rolle und kann entscheidend sein, wo junge Familien bleiben oder hinkommen. Das Fuldaufer ist auch deshalb ein weiteres, ein vorbildliches Mosaiksteinchen. Sie machen in Rotenburg vieles richtig - nicht umsonst nennt der Bürgermeister die Marketing- und Entwicklungsgesellschaft MER zum Beispiel "der Antrieb und Motor unserer Stadt." (Hans-Hubertus Braune) +++

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