Marode Betonbauwerke allerorten
Gefährliche Lage: Autobahnbrücken bröckeln - Sanierungsstau in Hessen
Archivfotos: O|N/ Hans-Hubertus Braune
27.05.2025 / REGION -
Hessen belegt im bundesweiten Vergleich den zweiten Platz hinsichtlich der großen Anzahl schlecht bewerteter Autobahnbrücken. Das geht aus einer neuen Untersuchung hervor, die die "Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken" durchgeführt hat.
Dafür wertete der Verein die neuesten Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) aus. Infolgedessen befinden sich in Hessen insgesamt 19 Autobahnbrücken mit einer Mindestlänge von 50 Metern, die von Fachleuten mit einer Zustandsnote von 3,3 oder schlechter bewertet wurden. Nur in Nordrhein-Westfalen liegt die Zahl mit 21 Bauwerken noch höher.
Hunderte Brücken in Hessen sanierungsbedürftig
Während für Autobahnbrücken der Bund zuständig ist, zeichnet das Land für Brücken verantwortlich, die zu Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gehören. Nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums gibt es zurzeit rund 5.400 derartige Brückenteilbauwerke. Davon müssen 235 kurz- bis mittelfristig instand gesetzt werden. Die durchzuführenden Arbeiten reichen von kleineren Maßnahmen wie dem Austausch von Geländern bis hin zu umfangreicheren Eingriffen.Am schlechtesten unter den hessischen Autobahnbrücken schneidet in der Studie die Talbrücke Marköbel auf der Autobahn 45 bei Hammersbach im Main-Kinzig-Kreis ab. Die Liste der laut Bundesgütegemeinschaft sanierungsbedürftigen Brücken in Osthessen:
A4 bei Bad Hersfeld: Unterführung Fulda, Note 3,5
A4 bei Bad Hersfeld: Unterführung B62, Note 3,4
A7 bei Niederaula-Solms: Unterführung Fulda, Fahrtrichtung Kirchheim, Note 3,3
A7 bei Eichenzell-Döllbach: Thalaubachbrücke, Fahrtrichtung Würzburg, Note 3,5
A7 bei Eichenzell-Döllbach: Thalaubachbrücke, Fahrtrichtung Würzburg, Note 3,5
A7 bei Eichenzell-Welkes: Unterfürhung L3307, Note 3,5
A45 bei Hammersbach-Marköbel: Talbrücke Marköbel, Fahrtrichtung Hanau, Note 3,7