"Baller' landet auf Platz 15
Enttäuschend: ESC-Sieg für Deutschland auch diesmal in weiter Ferne
Foto: Jens Büttner/dpa
18.05.2025 / BASEL -
Österreich gewinnt den Eurovision Song Contest. Überschattet wird das Event erneut von Protesten gegen Israel. Stefan Raab sagt nach dem 15. Platz für Deutschland: «Ich übernehme die Verantwortung.»
Deutschland ist auch in diesem Jahr beim Eurovision Song Contest (ESC) nicht auf den vorderen Plätzen gelandet. Das Pop-Duo Abor & Tynna erreichte mit dem Lied «Baller» gerade einmal Platz 15 von 26 Plätzen.
Entertainer Stefan Raab, der mit NDR und RTL an der Auswahl von Abor & Tynna beteiligt war, sagte nach dem Wettbewerb im ARD-Interview: «Ich übernehme die Verantwortung. Natürlich verspreche ich immer, dass wir gewinnen, und zwar so lange bis das Gegenteil bewiesen ist, das ist auch das Beste, was man machen kann. Sonst braucht man nirgendwo hinzufahren.»
Auftritt von Céline Dion fällt aus
Überschattet wurde die Veranstaltung - die in der Theorie neutral sein will - von politischen Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Hintergrund ist der Gaza-Krieg.Am Samstagabend zogen vor und während des ESC-Finales mehrere Hundert Menschen durch Basels Innenstadt und demonstrierten gegen Israels Teilnahme. Die Polizei stellte sich der Kundgebung entgegen, um die Menschen daran zu hindern, in Richtung des Veranstaltungsgeländes zu ziehen.
Israel erntet Buhrufe - aber auch enorm viele Publikumspunkte
Zeitweise drohte die Polizei den Einsatz eines Wasserwerfers an. Einige Demonstranten zündeten Fackeln mit buntem Rauch.Raphael, die das Massaker islamistischer Terroristen in Israel am 7. Oktober 2023 als Besucherin des Nova-Musikfestivals überlebt hatte, sagte nach dem Wettbewerb, auch ein Sieg hätte sich für sie nicht als Triumph angefühlt. «Wir werden erst dann einen wirklichen Sieg erringen, wenn unsere Geiseln wieder zu Hause sind. Amen, Amen, Amen», sagte die 24-Jährige laut israelischen Medien. Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten.
Schon im vergangenen Jahr hatten es antiisraelische Proteste den ESC in Malmö überschattet. Danach waren strengere Regeln angekündigt worden. Damals hatte es auch Anfeindungen und Spitzen aus dem Teilnehmerkreis gegen die israelische Interpretin gegeben.
Beim ESC in Basel bekam Israel auffällig viele Publikumspunkte, was das Teilnehmerland vom 15. Platz (nach Jurywertung) auf Platz 2 katapultierte. Zeitweise stand Israel sogar auf Platz 1, bis ganz am Ende die Punkte für Österreich bekanntgegeben wurden. (dpa)+++