Was Deutsche von Amerikanern lernen können
Abschiebehaft bei USA-Einreise ? Das habe ich als O|N-Reporter erlebt
Fotos: Moritz Pappert
18.05.2025 / USA -
"Was ist der Grund für Ihre Reise? Wie lange bleiben Sie? Was genau machen Sie in den USA?", mit diesen Fragen werden Reisende, die in die USA einreisen wollen, schon immer konfrontiert. Meist läuft das völlig problemlos. Doch in den letzten Monaten machten viele Medienberichte Angst: Hier war von Abschiebehaft, Kontrolle der Handys und Einreiseverbot die Rede. Aber was ist hier wirklich dran? Ich bin kürzlich in die USA eingereist - so habe ich die "strengen" Kontrollen persönlich erlebt.
"Jetzt ist es vorbei, denke ich"
Dieses Visum für Touristen, das so genannte ESTA, muss jeder, der für touristische Zwecke und für Geschäftsreisen in die USA einreist, im Vorfeld beantragen. Es beinhaltet einige persönliche und allgemeine Fragen zur Reise und wird in der Regel innerhalb weniger Stunden genehmigt. Es gilt zwei Jahre lang und soll sicherstellen, dass von Einreisenden keine Sicherheitsgefahren ausgehen. "Welcome to America"
Nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug ist die Schlange vor der U. S. Customs and Border Protection, also dem Einreisebeamten, schon sehr lang. Nach einer knappen halben Stunde ist es dann aber so weit. Der Beamte stellt die üblichen Fragen. Plötzlich kommt eine Frage über mein Geburtsdatum. Ich verstehe die Frage nicht richtig und nenne mein Geburtsdatum. Der Beamte schaut mich ernst an. Jetzt ist es vorbei, denke ich. Habe ich einen Fehler gemacht?Der Beamte grinst und wiederholt seine Frage. Da ich im Reisezeitraum Geburtstag hatte, wollte er nur wissen, ob wir denn etwas besonders geplant haben an meinem Geburtstag und den Tag gut nutzen. Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass wir essen gehen und Wein trinken wollen, lacht er, sagt, dass es eine gute Idee sei und wünscht uns viel Spaß. "Welcome to America", sagt er.
Was Deutsche von Amerikanern lernen können
Bei der Rundreise quer durch die USA gab es im Übrigen auch keine Probleme oder böse Überraschungen. Die Stimmung im Land war gut. Und man hat tatsächlich einige Trump- und Elon Musk-Gegner getroffen. Die "bösen" Amerikaner, die ihren Präsidenten verehren, kann man also keinesfalls pauschalisieren. Möglicherweise haben viele mittlerweile eingesehen, dass ihr Präsident nicht tragbar ist. Und wir Deutschen haben sowieso kein Recht, mit erhobenem Zeigefinger oder Vorurteilen nach Amerika zu blicken.