Verantwortung für Zusammenhalt und Zukunft
Bischof Gerber gratuliert neuer Bundesregierung und Amtsträgern
Foto (Archiv): Bistum Fulda / Salih Usta
07.05.2025 / FULDA -
Nachdem Friedrich Merz am Dienstag-Nachmittag im zweiten Wahlgang im Deutschen Bundestag zum Bundeskanzler gewählt und die neue Bundesregierung am Abend vereidigt wurde, gratuliert Bischof Dr. Michael Gerber dem neuen Kanzler und seiner Regierung. Gerber wünscht dem ganzen Kabinett Gottes reichen Segen für die bevorstehenden Aufgaben. In persönlichen Schreiben gratuliert er zudem mehreren neuen Amtsträgern mit Bezug zum Bistum Fulda, die verantwortliche Positionen im Team der neuen Bundesregierung übernehmen. Dabei erinnert er an die bedeutende Rede von Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 und betont deren Relevanz für die aktuellen politischen Herausforderungen.
"Ich wünsche dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz und seiner Regierung von Herzen Gottes reichen Segen", betont Bischof Dr. Michael Gerber. "Sie stehen vor großen Herausforderungen, denen auch ich mit großem Respekt begegne."
Es sei von entscheidender Bedeutung, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu fördern und deutlich zu machen, dass "trotz aller Unterschiede, die wir haben und im demokratischen Spektrum haben dürfen, das, was uns verbindet, größer ist als das, was uns trennt", betont der Bischof. Die schwierigen Startbedingungen, die sich durch den gescheiterten ersten Wahlgang ergeben hätten, zeigten die Komplexität der aktuellen politischen Lage, so Gerber: "Umso wichtiger ist es, die gemeinsame Verantwortung für unser Land und dessen demokratische Werte wahrzunehmen."
Einsatz für die Einheit Europas
Er hoffe zudem, dass Deutschland in der Frage eines geeinten Europas wieder eine führende Rolle einnehme, betont der Bischof. Dies sei von größter Wichtigkeit, besonders in einer Zeit, in der die Einheit Europas aus verschiedenen Perspektiven infrage gestellt werde: "Die Einheit Europas ist ein bedeutender Prozess, der aus den schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen ist", so Gerber. "Es wird immer deutlicher, dass Demokratie und Frieden nur gemeinsam zwischen den Völkern Europas möglich sind."Persönliche Glückwünsche
In persönlichen Schreiben gratuliert Bischof Dr. Michael Gerber zudem mehreren neuen Amtsträgern mit Bezug zum Bistum Fulda, die verantwortliche Positionen im Team der neuen Bundesregierung übernehmen: Der Fuldaer Abgeordnete Michael Brand wird Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Thüringer Abgeordnete Christian Hirte wird Staatssekretär im Verkehrsministerium. Der neue Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, ist in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis geboren und hat am dortigen Grimmelshausen-Gymnasium sein Abitur gemacht.In seinen Glückwunschschreiben wünscht Bischof Gerber ihnen Gottes Segen, "für ein segensreiches Regierungshandeln, das den vielfältigen, komplexen Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird und dabei dem Gemeinwohl verpflichtet ist." Inhaltlich hebt er dazu besonders die historische Rede von Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 hervor: Sie sei bis heute ein Markstein der Gewissenserforschung und ein wichtiger Auftrag und Maßstab für politische Willensbildung und Entscheidungsfindung, so Gerber.
Bedeutende Papstrede
Papst Benedikt XVI. betonte in seiner Rede: "Die Politik muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede schaffen. Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren, ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers." Bischof Gerber sieht in diesen Worten eine prophetische Dimension, die angesichts der aktuellen Bedrohungen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit besonders relevant sei.Die weltpolitische Lage sei unübersichtlich wie selten zuvor. Einmal mehr gelte, was Papst Benedikt XVI. schon 2011 feststellte: "Die Frage, wie man das wahrhaft Rechte erkennen und so der Gerechtigkeit in der Gesetzgebung dienen kann, war nie einfach zu beantworten, und sie ist heute in der Fülle unseres Wissens und unseres Könnens noch sehr viel schwieriger geworden."
Vor diesem Hintergrund sei diese Rede mehr denn je als Aufruf zu verstehen, politisch zu handeln und der Gerechtigkeit in der Gesetzgebung zu dienen, so Gerber. (nia/pm) +++