Das Kreuz als Quelle österlichen Lichts
Karfreitag: Durchbruch zu neuem Leben
Foto: Bistum Fulda / Dr. A. Müller
19.04.2025 / FULDA -
In seiner Karfreitagspredigt im Fuldaer Dom hat Bischof Dr. Michael Gerber zentrale Themen des christlichen Glaubens mit weltkirchlichen Herausforderungen verbunden. Besonders eindringlich sprach der Bischof über das Kreuz Christi als Zeichen der Hoffnung und des Lebens in einer Welt, die aktuell von menschlichem Leid, Zusammenbruch und auch von Verfolgung geprägt sei.
Der Karfreitag sei nicht nur Erinnerung an das Leiden Jesu, sondern auch Tag der Solidarität mit all jenen, die heute verfolgt werden, weil sie sich zu diesem Gekreuzigten bekennen, sagte Gerber.
Am Ursprungsort des Glaubensbekenntnisses
Ein zentrales Bild seiner Predigt war eine persönliche Erfahrung: Anfang Februar hatte der Bischof die Stadt Iznik im heutigen Westen der Türkei besucht – das antike Nizäa, wo im Jahr 325 das erste allgemeine Konzil stattfand. Dort wurde das Glaubensbekenntnis formuliert, das bis heute weltweit in den christlichen Kirchen gebetet wird. Das Kreuz in der Ruine
Der Bischof schilderte auch den Besuch einer alten Toranlage in Nizäa. In den Ruinen, in den Überresten einer kleinen Kuppel, entdeckte er eine Kreuzform – eine Lücke in der Mauer, durch die Licht fiel. Das Foto vom Kreuz in der eingestürzten Kuppel lag am Karfreitag auf den Bänken im Fuldaer Dom zur Ansicht. Es sei ein bildlicher Hinweis auf das, was wir feiern, so der Bischof: "Ein Durchbruch, der die Ruinen unseres Lebens in einem neuen österlichen Licht erscheinen lässt". Musikalisch begleitet wurde die Liturgie vom Leiden und Sterben Christi im Fuldaer Dom vom Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber. Aufgeführt wurde unter anderem das "Poule meus” von G. P. da Palestrina, "Crucifixus” von A. Lotti, "Adoramus te" von Q. Gasparini und "O Haupt voll Blut und Wunden" von J. S. Bach.
Heilige Woche im Fuldaer Dom
Die Feierlichkeiten der Heiligen Woche werden am Ostersonntag fortgesetzt. Bischof Gerber wird die traditionelle Osternachtsfeier um 5 Uhr im Fuldaer Dom zelebrieren, das Pontifikalamt zur Auferstehung des Herrn findet um 10 Uhr statt.Am Ostermontag lädt Weihbischof und Domdechant Prof. Dr. Karlheinz Diez um 10 Uhr zu einem festlichen Pontifikalamt in den Fuldaer Dom ein.
Stichwort Karfreitag
Karfreitag, ein zentraler Tag im christlichen Kalender, ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens an das Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz. In der katholischen Kirche wird dieser Tag mit Stille, Gebet und Fasten begangen. Die Gläubigen nehmen an der Karfreitagsliturgie teil, die die Passion Christi, die Verehrung des Kreuzes und die Kommunion umfasst. Dieser Tag erinnert uns an die Opferbereitschaft Jesu und seine bedingungslose Liebe zur Menschheit. Er ist ein Aufruf zur Nachfolge und zur Liebe gegenüber allen Menschen. (mmb/pm) +++