Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Gott ist für uns Menschen da
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch
02.04.2025 / FULDA -
Im Lauf der Menschheitsgeschichte gab es Ereignisse, in denen Gott sich den Menschen gezeigt hat. Sie haben Erfahrungen mit ihm gemacht, Begegnungen, die weitererzählt worden sind, aufgeschrieben und in den Gottesdiensten vorgelesen wurden. Gott zeigt sich anders. Eine Erfahrung war, dass Menschen gemerkt haben, dass sie, um Gott zu begegnen, nicht irgendwohin gehen mussten, zu einem heiligen Ort, einem Berg oder einer Quelle. Sie erlebten, dass Gott an dem Ort war, wo sie eben gerade waren. Er geht mit den Menschen, wohin sie auch gehen.
Er ist der, der sich zeigen wird als der, der da ist. Der Mensch muss nicht mehr zu Gott kommen. Egal, wo der Mensch ist und in Zukunft sein wird: Gott wird auch da sein, ganz gleich, wo das ist. Das ist günstig in kritischen Situationen. Und genau eine solche heikle Situation hat Mose vor sich. So wird berichtet: Er soll im Auftrag Gottes mit dem Pharao, dem Machthaber in Ägypten, reden. Er soll verlangen, dass der Pharao das Volk Israel in die Freiheit entlässt. Und das soll Mose tun. Wir hören, dass er jemand war, der überhaupt nicht gut reden konnte. Später einmal sagt Gott ihm, dass ihm sein Bruder Aaron helfen soll, wenn es darum geht, mit dem Volk Israel zu reden und ihm etwas zu sagen.
Mose hat es dringend nötig, dass Gott bei ihm und mit ihm ist, wenn er von der Begegnung mit Gott in der Wüste, bei diesem Strauch, der brennt und doch nicht verbrennt, zum Großkönig, dem Pharao, geht. Gott sagt von sich: "Ich bin da. Ich werde da sein. Ich werde mich zeigen als der, der da sein wird." Er sagt es auch zu Mose, ganz konkret. Manche Menschen, denen es nicht gut geht, sagen gelegentlich: "Der liebe Gott hat mich vergessen". Ja, das gibt es, dass man es nicht spürt, dass Gott da ist, dass man sich einsam, verlassen fühlt. Und genau für solche Momente ist es wichtig, dass Gott uns verspricht, dass er da ist, da sein wird und sich so zeigen wird. Im Buch Deuteronomium erinnert Mose daran, wie das war bei den Menschen, auch in schweren Situationen "und unter Angst und Schrecken", damit es ihnen gut gehen und sie eine Zukunft haben sollten.
Paulus schreibt im Brief an die Römer, dass der Geist Gottes Menschen mit ihm verbindet, dass er sie zu seinen Söhnen und Töchtern macht, zu seinen Kindern, seinen Erben, also Miterben von Jesus – und, dass deshalb niemand mehr Angst haben muss. Das letzte Wort, das Jesus im Matthäusevangelium zu seinen Freunden sagt, "Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt", führt das fort, was Gott zu Mose damals aus dem Dornbusch gesagt hat: "Ich bin da bei euch, ich werde da sein." Besser kann es nicht beschrieben werden, dass in Jesus der himmlische Vater bei uns Menschen ist. Damit niemand mehr Angst haben muss. (Stefan Buß) +++