Soldat Marcel Schneider handelt vorbildlich
Feuer zerstört Scheune mitten in Angersbach - Einsatz fordert über 100 Kräfte

Fotos: Rene Kunze/ Henrik Schmitt
25.03.2025 / WARTENBERG -
Weiter beschreibt er: "Dadurch, dass da auch ein ehemaliger Schulkamerad von mir betroffen war, habe ich einfach nur daran gedacht alle herauszuholen und bin heilfroh, dass alle wohlauf sind." Für Schneider ein normales Verhalten. "Als ich hoch zum Haus bin, um einen Feuerlöscher zu holen, habe ich gesehen, wie viele Gaffer vor Ort waren und einfach nur zugeguckt oder Foto/Video-Aufnahmen gemacht haben. Die sollen lieber helfen - denn jedem von uns kann das passieren. Helfen schadet keinem. Vielleicht liegt es an meinem Soldatenleben, aber ich finde es selbstverständlich, dass man direkt bereit dazu ist zu helfen", betont er an der Einsatzstelle.
Scheunenbrand drohte auf mehrere Häuser überzugreifen
Vor Ort stellte sich der gemeldete Wohnhausbrand (mit Menschenleben in Gefahr) als einen Scheunenbrand dar. Schnell reagierten die angerückten Wehren und versuchten eine Ausbreitung zu verhindern. Marcel Greb, stellvertretender Stadtbrandinspektor von Wartenberg und Einsatzleiter am Montag, gibt gegenüber O|N einen detaillierten Einblick in die Lage vor Ort. "Beim Eintreffen stand die Scheune bereits in Vollbrand, das Feuer drohte auf weitere anliegende Gebäude überzugreifen." Konkret heißt das: Zu dem Zeitpunkt griff das Feuer bereits auf zwei Häuser über und drohte auch auf ein drittes - samt Scheune - überzugreifen. Vier Verletzte
Alle Bewohner der betroffenen Häuser wurden evakuiert und sollen laut Feuerwehr zur Sicherheit die Nacht woanders verbringen. "Verletzt wurden dabei vier Personen, die sich in unmittelbarer Nähe des Feuers aufhielten und dem Rauch ausgesetzt waren. Teilweise erlitten sie dabei auch Verbrennungen. Eine Person wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert", schildert Greb. Zudem kommt: Aufgrund der Vielzahl an Leuten, die an der Straße waren, hat der Rettungsdienst auf das Stichwort "ManV10" (Massenanfall an Verletzten) erhöht. Die meisten Rettungsdienste konnten jedoch relativ schnell abziehen. Am Abend waren einige Rettungswagen nur noch zur Sicherung der Einsatzkräfte unterwegs." Scheune komplett abgebrannt und einsturzgefährdet
Problematisch bei den Löschmaßnahmen: Die Gebäude rundherum zu halten, aber auch die abgebrannte Scheune selbst. "Diese ist einsturzgefährdet, das heißt, wir können nicht rein. Obendrein sind in der Scheune Strohballen gelagert. Nachdem der Fachberater Bau vom THW (Technisches Hilfswerk) eine Einsturzgefährdung nicht ausschließen konnte, müssen wir gucken, dass wir die Balken gesichert abreißen können, um somit an die Glutnester in den Strohballen zu kommen", so der Einsatzleiter gegenüber O|N. Unter anderem auch dafür wurde die Drohnenstaffel DRK Grebenhain alarmiert. "Somit konnten wir uns ein Bild von oben machen und überprüfen, ob es noch irgendwelche Glutnester gibt."Ebenso nachalarmiert wurde der Löschzug Lauterbach Mitte, da die Feuerwehr auf einen Großbrand hoch alarmierte. "Aufgrund der aktuellen Sperrung der Bundesstraße 254 - zwischen Angersbach und Lauterbach - haben wir die Kollegen aus Schlitz hinzugezogen, für den Fall, dass die Kräfte aus Lauterbach nicht durch die Baustelle fahren können."
Verkehrshinweis: Die Rudloser Straße ist aktuell aufgrund des Einsatzes voll gesperrt. Umfahren Sie das Gebiet weiträumig - die Umleitung nach Lauterbach über Angersbach entfällt im Moment (Stand Montagabend). (Mathias Schmidt) +++
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