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Szenen, die nichts mit Fußball zu tun haben

Eklat beim Spiel in Bochum: Frankfurter Banner versperren Rettungswege

SGE-Fans blockierten mit ihren Bannern den Fluchtweg des Auswärtsblocks. SGE-Fans blockierten mit ihren Bannern den Fluchtweg des Auswärtsblocks.
Foto: picture alliance/dpa | Anke Wälischmiller

18.03.2025 / FRANKFURT AM MAIN/BOCHUM - Was soll das eigentlich? Das dachte sich wohl der ein oder andere Fußballfan, der am Sonntagmittag im Bochumer Stadion vor Ort war oder einfach nur gemütlich vor dem Fernseher einschalten wollte. Beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt ging es erst rund 50 Minuten nach dem eigentlichen Anpfiff um 15:30 Uhr auf dem Platz los - Grund dafür war ein Banner-Eklat auf Fanseite der SGE (O|N berichtete).


Zur Ausgangslage: Einige Anhänger weigerten sich, ihre Banner abzuhängen, mit denen sie die Flucht- und Rettungs-Tore im Gästeblock blockierten. Die Durchsage "Liebe Fans im Gästebereich: Seht zu, dass ein Flucht- und Rettungs-Tor nicht zugehängt wird", war abermals vergeblich. Sogar Sportvorstands-Chef Markus Krösche probierte sein Glück und redete auf die Gruppe ein. Und nach rund 34 Minuten war es dann endlich so weit: Die Fans hängten die Banner ab. Und nach weiteren 16 Minuten später ging das Spiel dann endlich so richtig los.

"Wir werden uns darüber lange austauschen"

Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passierte. Ein ähnliches Szenario gab es nämlich schon vor einem Jahr zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart (1:0). Die Partie musste, ähnlich wie am Sonntagsspiel, für ganze 42 Minuten lang unterbrochen werden - denn ein VfB-Banner behinderte Fluchtwege. "Wir werden uns darüber im Nachgang mit den entsprechenden Gruppen lange austauschen und darüber debattieren, wie man mit vergleichbaren Situationen zukünftig umgehen wird", äußerte sich Eintracht-Vorstand Philipp Reschke nach dem Spiel. Weiter heißt es: "Wir müssen uns beim VfL Bochum und allen anderen auch entschuldigen."

Kommentar: So ein Verhalten hat überhaupt nichts mehr mit Fußball zu tun und gehört da einfach nicht hin. Weder nach Bochum noch nach Frankfurt oder sonst wohin. Fußball ist dazu da, um Spaß zu haben und um seinen Verein anzufeuern. Es geht darum, die Zugehörigkeit und Gemeinschaft zu feiern. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, ein Spiel nach eigenem Belieben so zu verzögern - ob mutwillig oder nicht. Das hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Das hat nichts mehr mit Fankultur zu tun. Vor allem, wenn es um das Thema Sicherheit geht. (Julia Schuchardt)+++


Screenshots: O|N