320 Pflanzen beschlagnahmt
Prozessauftakt gegen Betreiber illegaler Cannabis-Plantage in Hauswurz

Die beiden Angeklagten und ihre Verteidiger
Fotos: Rene Kunze
18.03.2025 / FULDA -
Vor dem Fuldaer Landgericht hat am Montag der Prozess gegen zwei Angeklagte begonnen, denen die Staatsanwaltschaft vorwirft, sich des bandenmäßigen Handeltreibens mit Cannabis in nicht
geringer Menge schuldig gemacht zu haben. Die 36 und 41 Jahre alten Männer sollen im Neuhofer Ortsteil
Hauswurz mit weiteren bisher unbekannten Personen eine Cannabisplantage mit über 320 Pflanzen betrieben haben. Das Cannabis soll zum gewinnbringenden Weiterverkauf bestimmt gewesen sein.
Im beschaulichen Hauswurz war am 26. September letzten Jahres die in einer Scheune professionell betriebene Indoor-Plantage mit den Marihuana-Pflanzen von der Polizei entdeckt und ausgehoben worden. Danach begannen umfangreiche Ermittlungen gegen eine Bande von Drogenhändlern. Neben der Kriminalpolizei Fulda waren bei der Durchsuchung auch Kräfte der Feuerwehr Neuhof sowie das Technische Hilfswerk Neuhof mit dem Verladen der Cannabis-Pflanzen beschäftigt. Außerdem wurden bei der Durchsuchung auch eine große Menge an Hilfsmitteln zur Aufzucht und Pflege der Pflanzen sichergestellt. Darunter befanden sich unter anderem Wärmelampen, Ventilatoren, Transformatoren, Luftfilter und eine Lüftungsanlage, 438 Blumentöpfe sowie Verpackungsmaterial wie Gefrierbeutel, Vakuumierer und Feinwaage.
Die beiden Angeklagten befinden sich wegen Fluchtgefahr seit September 2024 in U-Haft, der eine in der JVA Frankfurt, der andere in Kassel. Sie wurden mit dem Gefangenentransport ins Landgericht gebracht.
Außer der Anklageverlesung wurden am Montag zunächst nur die Personalien der beiden Angeklagten abgefragt. Deren beide Verteidiger verwiesen auf ein parallel angesetztes Verfahren, in dem vier weitere Mitglieder der Drogenbande angeklagt sind. Der Anwalt des 41-Jährigen stellte in Frage, ob seinem Mandanten und dessen Mitangeklagten tatsächlich die Mitgliedschaft in einer Bande vorzuwerfen sei. "Es sind doch eher die Gärtner, die die Blumen gießen", stellte er deren Tatbeteiligung dar. Auch der THC-Gehalt der sichergestellten Pflanzen solle noch einmal näher bestimmt werden. Die nächste Verhandlung ist für Donnerstag, den 20. März um 10:30 Uhr abgesetzt worden. Dann soll eine ermittelnde Kripobeamtin als Zeugin vernommen werden. (ci) +++