OsthessenNews

Sprinten, werfen, balancieren, buzzern

Über 2.200 junge Teilnehmer: Bewegungscheck geht in die nächste Runde

Strahlende Gesichter beim diesjährigen Auftakt zum Talent- und Bewegungscheck – sowohl bei den Schülerinnen und Schülern aus Gersfeld als auch bei den Organisatoren, Helferinnen und Helfern und den Vertreter von Stadt und Landkreis Fulda. Strahlende Gesichter beim diesjährigen Auftakt zum Talent- und Bewegungscheck – sowohl bei den Schülerinnen und Schülern aus Gersfeld als auch bei den Organisatoren, Helferinnen und Helfern und den Vertreter von Stadt und Landkreis Fulda.
Foto: Lisa Laibach

27.02.2025 / EICHENZELL - Ein voller Erfolg: Der Talent- und Bewegungscheck von Stadt und Landkreis Fulda ist in eine neue Runde gestartet. 2.274 Zweitklässlerinnen und Zweitklässler aus allen 65 Grundschulen im gesamten Landkreis Fulda werden innerhalb von sechs Wochen in Bezug auf ihre sportmotorische Leistungsfähigkeit getestet.



Bei der Auftaktveranstaltung in der Kreissporthalle Eichenzell war viel los. Es wurde gesprintet, geworfen, gebuzzert und die Kraft gemessen. Ziel der Übungen: Die Tests sollen zeigen, was die Kinder jeweils besonders gut können und wo sie eventuell noch Förderbedarf haben.

Standardisiertes Testverfahren

Im Rahmen des Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck wurde ein standardisiertes Testverfahren entwickelt, das die systematische Erfassung des sportmotorischen Leistungsvermögens im Grundschulalter ermöglicht. Mithilfe dieses Verfahrens können individuelle Bewegungsprofile erstellt und darauf aufbauend Aussagen sowohl über Förderbedarfe als auch sportartspezifische Begabungen getroffen werden. Die Eltern erhalten somit eine qualifizierte Rückmeldung über die motorischen Stärken und Schwächen ihrer Kinder. Jedes Kind erhält eine Empfehlung über fünf Sportarten, für welche eine besondere Eignung festgestellt wurde, und bekommt somit wichtige Hinweise für den weiteren sportlichen Weg. Inzwischen wird der Bewegungs- und Talentcheck an allen zweiten Klassen im Landkreis und in der Stadt Fulda durchgeführt.

"Zwei Drittel aller Kinder im Grundschulalter ist bereits in einem Sportverein aktiv, ein Drittel aber noch nicht. Genau diese Kinder haben die Chance, durch den Bewegungscheck eine passende Sportart zu entdecken. Ich möchte besonders allen Helferinnen und Helfern danken, die diese umfassenden Tests möglich machen", erklärt Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt im Namen von Stadt und Landkreis Fulda.
Prof. Dr. Andreas Hohmann, der den Bewegungscheck seit Anfang an in Fulda begleitet, stellt eine wichtige Erkenntnis in den Mittelpunkt: Die Corona-Krise scheint aufgearbeitet. Die Kinder haben das Leistungsniveau von vor der Pandemie wieder erreicht. Insgesamt ist die Leistungsfähigkeit im Landkreis Fulda stabil – die Kinder werden nicht schlechter. Vor allem hier in der ländlichen Region." Um die Kinder bestmöglich zu fördern, hat Hohmann einen Tipp für Eltern: "Es ist gut, wenn Kinder möglichst früh mit dem Sport in Vereinen anfangen. Am besten wäre der Beginn im Kindergartenalter, spätestens aber im Grundschulalter."

Gesundheitliche Förderung der Kinder

"Mir ist in diesem Jahr bereits nach der ersten Woche aufgefallen, dass die guten Kinder immer besser werden. Wir haben in der ersten Woche schon so viele Top-Sprintzeiten wie manchmal innerhalb von vier Wochen erreicht. Aber zu der Wahrheit gehört auch: Die schwachen Kinder werden tendenziell auch eher schlechter." Besonders am Bewegungscheck ist neben der Talentförderung die besondere gesundheitliche Förderung der etwas schwächeren Kinder. Diese Kinder nehmen im Anschluss an den Bewegungscheck zwei Monate lang wöchentlich an einer zweistündigen Tobestunde im Takka-Tukka-Land teil. Die Erfolge dieser Tobestunde sind enorm.

Um dem Bewegungsmangel und seinen Auswirkungen frühzeitig entgegenzuwirken, haben der Landkreis und die Stadt Fulda im Jahr 2010 eine Kampagne zur nachhaltigen Bewegungs-, Gesundheits-, Sport- und Talentförderung in der Region gestartet. Seitdem wurden mehr als 30.000 Kinder im Landkreis Fulda getestet. Das Gemeinschaftsprojekt wird von der Sparkasse Fulda und der vivida bkk finanziell unterstützt. (js/pm)+++