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Anekdoten aus gemeinsamem Buch

Wolfgang Bosbach und Ulli Potofski zu Gast auf VR-Bank-Versammlung

Ulli Potofski und Wolfgang Bosbach waren die Talkgäste bei der Mitgliederversammlung der VR-Bank in Wartenberg.
Fotos: Rene Kunze

26.02.2025 / WARTENBERG - Über die geplante Fusion mit der VR Bank Hessen-Land hat die Volksbank Lauterbach-Schlitz bei ihrer Mitgliederversammlung im Wartenberg Oval in Angersbach informiert.



Im Laufe des Jahres soll der Zusammenschluss der beiden Banken zur VR VerbundBank erfolgen. Zunächst wird in regionalen Vertreterdialogen im März den Vertretern das VR VerbundBank-Konzept vorgestellt, teilte Vorstandsmitglied Norbert Lautenschläger den knapp 800 Anwesenden mit und bat alle Vertreter, deswegen Kontakt aufzunehmen.

VR-Bank-Versammlung mit Gästen Wolfgang Bosbach und Ulli Potofski

In der Vertreterversammlung am 28. Mai wird über die Fusion abgestimmt. Eine Zustimmung von 75 Prozent ist erforderlich. Wenn die Vertreter zustimmen und die Abstimmung bei der VR Bank Hessen-Land am 12. Juni ebenfalls positiv ausfällt, wird die Fusion im Oktober juristisch und am 15. November technisch vollzogen.

In der Praxis sind beide jetzigen Banken dann Zweigniederlassungen der VR VerbundBank. Sie behalten daher ein hohes Maß an Eigenständigkeit, betonte Lautenschläger. Die Fusion sei schon deshalb wichtig, weil durch sie der Fachkräftemangel und die Bürokratie aufgrund der Regulatorik besser gestemmt werden können. Für die VR Bank Fulda, die aus der Fusion ausgestiegen ist, sei die Tür angelehnt.

Was die Fusion bedeuten würde, wird in einigen Eckdaten deutlich (in Klammern die Zahlen der Volksbank Lauterbach Schlitz): Die Anzahl der Kunden beträgt in der VR VerbundBank 105.111 (24 916), der Mitglieder 49.914 (9283), und der Filialen inklusive der SB-Standorte 18 (5). Die Verbundbank hat dann 628 Mitarbeiter (89). Die Bilanzsumme beläuft sich auf 3,2 Milliarden Euro (0,7), das Eigenkapital 369 Millionen Euro (100) und das betreute Kundenvolumen 5,3 Milliarden Euro (1,5).

Vorstand berichtet über Zeitplan für VR-Bank-Fusion im Vogelsberg

Im Jahresbericht erläuterte Vorstandsmitglied Alexander Schagerl, dass sich die Bilanzsumme der Volksbank Lauterbach-Schlitz im Vergleich zu 2023 leicht von 667 auf 669 Millionen Euro erhöht hat. Die Kundeneinlagen erhöhten sich von 441 auf 487 Millionen Euro, die Kundenkredite verringerten sich leicht von 406 auf 403 Millionen Euro. Das Kundenvolumen ist um 75 Millionen auf 1,446 Milliarden Euro gestiegen.

Nach den Informationen des Vorstands gehörte die Bühne den beiden Gästen Wolfgang Bosbach, ehemaliger Bundestagsabgeordneter für die CDU, und Ulli Potofski, Radio- und Sportmoderator. Sie kennen sich seit Jahren, sind beide 1952 geboren worden und haben nun ein Buch "52 – ein Jahrgang, zwei Leben" verfasst, in dem sie auf ihre Leben zurückblicken. Im Wartenberg Oval gaben sie in vergnüglichem Plauderton einige Anekdoten zum Besten.

So war unter anderem zu erfahren, wie der gelernte Koch Potofski als 18-Jähriger bei Radio Luxemburg den damaligen Chef Frank Elsner davon überzeugte, als Radiomoderator geeignet zu sein. Unter dem Pseudonym Ulli Mario probierte er sich gar einst erfolglos als Schlagersänger. Höhepunkt war ein Duett mit Andrea Berg. Ihre Karriere nahm dann Fahrt auf.

Möglicherweise hat seine Freude am Schlager dazu geführt, dass er, als er in einer Erotik-Show von Verona Feldbusch nach seinem ersten Mal gefragt wurde, antwortete: "Ich war 16 und sie 31 ..." Dass Potofski nur aus Peter Maffays Song "Und es war Sommer" zitierte, schien Verona nicht aufgefallen zu ein.

Der gelernte Einzelhandelskaufmann Wolfgang Bosbach erzählte, dass er vor seiner Zeit im Bundestag Leiter eines Supermarkts war. Als ein Kunde ihm eine zu Zweidritteln leere Flasche Weinbrand präsentierte und sich über den mangelnden Geschmack beschwerte, überzeugte Bosbach ihn vom Gegenteil, in dem er mit dem Kunden die Flasche leerte.

Bosbach und Potofski erzählen Anekdoten aus gemeinsamem Buch

Bosbach meinte in diesem Zusammenhang: "Man sollte das Leben kennen, wenn man in die Politik geht." Man müsse Niederlagen erlebt und "richtig auf die Schnauze bekommen haben", um die Lebenswirklichkeit der Menschen zu verstehen. "Man muss die Menschen ernst nehmen", mahnte er.

"Nur weil jemand eine andere Meinung hat als ich, ist er nicht mein Feind", forderte er zu einem respektvollen Umgang nicht nur unter Politikern auf. Mit Blick auf die Bundestagswahl erinnerte er daran: "Die Probleme sind danach ja nicht weg." Angesichts vieler Versprechen der Parteien äußerte er sich besorgt: "Die neue Regierung hat genau einen Schuss." Wenn der nicht sitze, "dann will ich mir das Wahlergebnis 2029 gar nicht anschauen."

Von Potofski auf seine Gesundheit angesprochen, berichtete Bosbach, dass ihm kürzlich ein Tumor entfernt worden ist, es ihm aber gut geht. "Ich habe so viel Glück gehabt, nun hatte ich zweimal Pech. Aber ich kann noch alles das machen, was ich will – und nur das ist wichtig." (Dirk Steffen) +++

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