"Grenzenlos" war das Motto
Kammerorchester überschreitet Grenzen: Stücke aus verschiedenen Ländern
Fotos: Walter Windisch-Laube
19.02.2025 / ALSFELD -
"Grenzenlos", das war das Motto, unter welchem das Alsfelder Kammerorchester am Sonntag ein Konzert veranstaltete. Grenzenlos, wie Orchesterleiter Thomas Walter erläuterte, weil Stücke von Komponisten aus verschiedensten Ländern vorgetragen wurden, grenzenlos auch, weil die musikalische Spannbreite von der Romantik bis zur Moderne reichte. Das Programm hatte zahlreiche Besucher angelockt, sodass die Aula der Albert-Schweitzer-Schule bis auf den letzten Platz besetzt war.
Das Konzert begann in Tschechien mit der Cavatina von Antonin Dvorak, der als begnadeter Melodienerfinder gilt. Johannes Brahms soll einmal über ihn gesagt haben, der Kerl habe mehr Ideen als alle anderen. Aus seinen Abfällen könne sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben. Am Steinway-Flügel brillierte dabei Arno Pausch mit der anspruchsvollen Klavierbegleitung der Komposition. Im weiteren Konzertverlauf wechselte er immer wieder zwischen diesem Flügel und einem E-Piano, das als Kontrabass-Ersatz diente, da diese Position im Kammerorchester zurzeit leider nicht besetzt ist. Als zweites Stück folgte das ‚Andante festivo‘ des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Die feierliche Musik wurde in der Präsentation, die Thomas Walter erstellt hatte, durch ein Bild einer finnischen Landschaft untermalt. In seiner Moderation verwies Walter scherzhaft darauf, dass das Bild sicher Lust auf eine Finnlandreise mache.
Im Mittelpunkt des Konzerts stand die bekannte ‚Kleine Nachtmusik‘ von Wolfgang Amadeus Mozart. Das etwa zwanzigminütige Werk musikzierte das Kammerorchester engagiert und mit großer Spielfreude. Der zweite Teil begann mit drei Sätzen aus der Capriol-Suite von Peter Warlock. Der exzentrische englische Musiker komponierte eingängige Melodien, die jedoch gegen Ende der Sätze jeweils musikalisch durch Dissonanzen geprägt sind. Der dritte Satz, der zum Schluss des Konzerts als Zugabe wiederholt wurde, sorgte so beim Publikum für einige Lacher.
Bevor das Konzert mit Adeles ‚Skyfall‘, der berühmten Melodie zum James-Bond-Film, ein Ende fand, verabschiedete der Vorsitzende der Kulturgemeinde Alsfeld, Artur Seelbach, Thomas Walter als langjährigen und erfolgreichen Dirigenten des Ensembles und würdigte seine engagierte Tätigkeit. Thomas Walter gibt auf eigenen Wunsch den Dirigentenstab an Henrik Schlitt, ebenfalls Schulmusiker und Kirchenmusiker, ab. Zum Abschied überreichten die Musiker des Kammerorchesters ihrem beliebten Dirigenten jeweils eine Rose. Herzlicher Applaus und Standing Ovations belohnten das Kammerorchester und seinen Dirigenten nach einem gelungenen Konzert. (pm/kku)+++