Vierte Bewerbungsrunde

Eignung statt Abi-Note: MdL Sebastian Müller zum Landarztprogramm in Hessen

Eignung statt Abi-Note: MdL Sebastian Müller zum Landarztprogramm in Hessen
Foto: privat

07.02.2025 / WIESBADEN - Seit dem Jahr 2022 gibt es das Landarztprogramm in Hessen, mit dem eine bessere Gesundheitsversorgung abseits der großen Städte gewährleistet werden soll. Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Müller (Wahlkreis 15, Fulda II) informiert jetzt über die mittlerweile vierte Bewerbungsrunde, die im Februar gestartet ist.



Damit setzt Hessen sein Landarztprogramm konsequent fort und stärkt dabei auch den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Dazu Sebastian Müller: "Das Programm richtet sich an alle, die Medizin studieren wollen, um anschließend entweder als Hausärztinnen und Hausärzte auf dem Land oder als Fachärztinnen und Fachärzte in einem Gesundheitsamt zu arbeiten."

Studienplätze fürs Landarztprogramm reserviert

Seit dem Wintersemester 2022/2023 werden 7,8 Prozent der Medizin-Studienplätze an den Universitäten in Gießen, Marburg mit Campus Fulda und Frankfurt für diese angehenden Mediziner reserviert. Bis zu 6,5 Prozent der Studienplätze sind dabei für eine spätere hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum reserviert und bis zu 1,3 Prozent für eine spätere Beschäftigung in einem der 24 hessischen Gesundheitsämter. Für die 90 verfügbaren Plätze im zurückliegenden Jahr (2024) hatte es nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Gesundheit und Pflege 314 Bewerbungen gegeben. 2024 seien dann 76 Studierende auf dem "Hessischen Weg" in das Medizinstudium gestartet.

Studium auch ohne Top-Noten

Im zweistufigen Bewerbungs- und Auswahlverfahren durch das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) steht nicht der Notendurchschnitt im Vordergrund, sondern die persönliche und fachspezifische Eignung. Dazu Sebastian Müller: "Die Chancen bei einer Bewerbung erhöhen sich beispielsweise durch Erfahrungen im Gesundheitswesen. Dazu zählen eine fachspezifische Berufsausbildung, berufliche Erfahrungen oder auch fachspezifische Erfahrungen in einem Ehrenamt oder im Rahmen des Freiwilligendienstes."

Nach dem Studium geht es verpflichtend aufs Land

Wer den hessischen Weg eines Medizinstudiums wählt, für diejenige bzw. denjenigen existieren klare vertragliche Bedingungen. Denn im Anschluss an eine Weiterbildung in den Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin oder Öffentliches Gesundheitswesen verpflichten sich die Ärztinnen und Ärzte, ihren Beruf für zehn Jahre in einer medizinisch unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region Hessens oder im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) auszuüben. Dieser spielt nach Informationen des Landesamtes eine zentrale Rolle bei der Prävention von Krankheiten, der Gesundheitsförderung und dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Risiken. Der ÖGD wird neben der stationären und der ambulanten Versorgung als "Dritte Säule" des Gesundheitswesens bezeichnet.

Universitäten unterstützen Medizinstudenten

"Während des Studiums werden die Medizinstudenten im Rahmen des ‚Hessischen Weges‘ von den drei beteiligten hessischen Universitäten besonders unterstützt und so auf ihr späteres Wirken gezielt vorbereitet", erklärt Sebastian Müller. Neben bereits bestehenden Angeboten sei auch ein begleitendes Schwerpunktcurriculum ab dem ersten Semester ein wesentlicher Baustein des Programms. Die Landarztinitiative in Hessen kann sich sehen lassen: Im ersten Jahr (2022) sind die ersten 58 Studierenden, im Jahr 2023 weitere 77 sowie im Jahr 2024 76 Studierende auf dem "Hessischen Weg" in das Medizinstudium gestartet.

Fazit von Sebastian Müller: "Mit seinem Landarztprogramm hat unser Bundesland einen guten, richtigen und zielführenden Weg eingeschlagen. Damit begegnet man in Hessen sehr wirkungsvoll dem Problem der oft unzureichenden landärztlichen Versorgung und dem Bedarf des Öffentlichen Gesundheitsdienstes." (mau/pm) +++

Das Land Hessen will dem Hausärztemangel mit dem Landarztprogramm entgegenwirken
Archivfotos (2): O|N/Carina Jirsch
Nach dem Medizinstudium soll es nach Müller verpflichtend aufs Land gehen

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