KOMMENTAR
Der ReserveCup des TSV Ransbach bietet das, was den Sport ausmacht
Archivfotos: O|N/ Bernd Vogt
05.02.2025 / HOHENRODA -
"Hier bin ich Mensch. Hier darf ich sein." Das sagte Professor Faust einst bei Johann Wolfgang von Goethe und dem Osterspaziergang. Es ist nicht überliefert, ob und wann das im Sport angewendet werden sollte. Auf den ReserveCup des TSV Ransbach, der jüngst seine 31. Auflage erlebte, mag das in jedem Fall zutreffen. Das Gefühl, sich in einer Wohlfühl-Oase zu befinden, macht sich breit beim Besucher in der Sporthalle Hohenroda.
Seit 1993 existiert die Veranstaltung - und seit 1998 bin ich regelmäßig vor Ort. In jedem Jahr. Nicht viele Sport-Ereignisse und -Veranstaltungen in Osthessen können das von sich sagen: Der ReserveCup bietet all das, was Sport ausmacht: Unterhaltung, Stimmung, Spannung, bisweilen Hochspannung, Dramatik, Emotionen, soziale Begegnungen auf engem Raum. Aus diesem Grund verdient es der Wettbewerb, in Osthessens Sport- und Terminkalender aufgenommen zu werden - und noch stärkere Beachtung zu finden. Ins kulturelle Bewusstsein, das könnte man hinzufügen.
Nicht die besten Kicker? Ehrlich: Auf diesen Gedanken kommt man gar nicht, wenn man (länger) zusieht. Einige bekannte Fußballer ehemaliger Tage erlebt man schon. Ob Christian Weber, Torwart der SG Soisdorf/Rasdorf, Steffen Arnold, Hannes Ohneiser oder Pascal Kiel vom schlau und intelligent spielenden TSV Ufhausen, Viktor Kibenko und dessen Mitspieler Kloske von der SG Asterode/Christerode/Olberode, Benny Schröder vom VfL Philippsthal und und und. Von denen des Turniersiegers Aulatal oder Ransbach ganz zu schweigen - aber die stehen ja noch im Saft.
Eine gute Visitenkarte
Ein spezielles Lob gebührt auch denen von FT Fulda. Die kamen nicht nur bis ins Viertelfinale, in dem sie am späteren Finalisten Ransbach scheiterten. Sie hinterließen auch eine gute Visitenkarte. Manch einer der Fuldaer Vereine sollte sich am positiven und sauberen Auftritt der Kicker um Spielertrainer Philipp von Pazatka eine ganz dicke Scheibe abschneiden.Abgesehen davon, dass Aggressivität und Aggressionen (auch ein Symptom der aktuellen Gesellschaft in Deutschland) - auch von der Tribüne und den Rängen - nicht größer werden sollten, gibt es an meinen Eindrücken und dem Fazit nichts zu rütteln: Hier bin ich Mensch. Hier darf ich sein. (Walter Kell) +++