Vor dem Luftgewehr-Bundesliga-Finalwochenende
Lea Ruppel: der Vogelsberger Shootingstar rockt die Bundesliga
Fotos 1 und 2: goa|ON-Archiv
31.01.2025 / ROTENBURG/HERBSTEIN -
Eine Herbsteinerin, die beim SV Petersberg zwei Jahre lang in beachtlicher Weise Luftgewehr-Bundesligaluft schnupperte und in der aktuellen Saison beim ostwestfälischen Hubertus Elsen zum absoluten Shootingstar avancierte, greift in Rotenburg an der Fulda (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) nach den Sternen.
"Es waren zwei superschöne Jahre mit Petersberg in der Bundesliga", blickt Lea Ruppel auf die Saisonverläufe 2022/23 und 23/24 zurück. Vor zwei Jahren verfehlte man hauchdünn das Finalwochenende, vor einem Jahr folgte dann trotz guter Ergebnisse der äußerst unglückliche Abstieg. Ruppel haderte lange, ob sie das Team, in dem sie sich so wohl fühlte, in die 2. Liga begleiten sollte. "Es gab viele Anfragen anderer Teams und letzten Endes bin ich dem Rat der Trainer gefolgt, in der 1. Liga zu bleiben."
Vom SV Petersberg zu Hubertus Elsen
Die Wahl fiel auf den SSV Hubertus Elsen, einer der Big Player in der Bundesliga. Finalteilnahme ist seit Jahrzehnten Standard, Titel reiht sich an Titel. Lea kannte etliche SSV-Schützen bereits aus dem Nationalkader und von nationalen und internationalen Meisterschaften, dennoch oder gerade deswegen eine Wahl nicht ohne Risiko: "Wenn es schlecht läuft, schaffst du es nicht in das jeweilige Wettkampf-Quartett".Ruppels Mut sollte belohnt werden, sie schlug unter der Verantwortung von Trainer-Legende und Fachbuchautor Heinz Reinkemeier auf Anhieb ein: 399 Ringe im ersten Wettkampf, gleich zu Hause bei einer irren Stimmung in Paderborn. Bis zum elften und letzten Wettkampf schossen Ruppel und der SSV eine Super-Saison, das Team wurde Sieger der Bundesliga-Nordstaffel, schrammte knapp an einem neuen deutschen Rekord vorbei und geht als einer der großen Favoriten ins Finalwochenende um den Titel des Deutschen Meisters. Dass aber Neuzugang Lea Ruppel erstmals einen 400er-Bundesliga-Wettkampf hinzauberte und derart einschlug, dass sie vor dem Finale die staffelübergreifende WALTHER Top Scorer Trophy anführt, das darf getrost als osthessischer Knüller bezeichnet werden.
Der Weg hat sich gelohnt für Lea
Die vier Erstplatzierten der Nord- und der Süd-Staffel treten dann zur Ermittlung des Champions an. "Wir sind guter Dinge, aber die Leistungsdichte ist einfach so groß, dass Kleinigkeiten entscheiden können. Klar – man würde gerne mit einer Medaille nach Hause kommen, aber ein Selbstläufer wird das nicht!". Elsen tritt als Erster der Nordstaffel im Viertelfinale gegen den Viertplatzierten der Süd-Staffel, SSV Kronau, an.
Kronau wird nicht unterschätzt