Verteidiger: "Er ist halt ein Mann!"
Bilder von Verbrechen an Kindern - Urteil wegen Besitz von Kinderpornografie
Fotos:ci
16.01.2025 / FULDA -
Am Amtsgericht Fulda verteidigte sich am Donnerstag ein 39-jähriger Angeklagter mit einer komplizierten Geschichte, deren Wahrheitsgehalt unterschiedlich beurteilt wurde. Die Tatsache, dass er 5.096 kinderpornografische Dateien besessen hat, 924 solcher Dateien über Messenger-Dienste erhalten und diese auf seinen Mobiltelefonen abgespeichert und in zwei Fällen auch weitergeleitet hatte, erklärte er damit, erpresst worden zu sein und Angst um sein Leben und das seiner Freundin im Irak gehabt zu haben.
Die vor Gericht gezeigten Bilder und Videos zeigen zum Teil Kinder, die vor der Kamera posen, sexuelle Handlungen Erwachsener an Kleinkindern, zum Teil aber auch Vergewaltigungen von an Händen und Füßen gefesselten Kindern. Während die Vielzahl der Einzelfälle klassifiziert und verlesen wurde, herrschte entsetztes Schweigen im Gerichtssaal.
Der gebürtige Iraker, der sich seit 2019 in Deutschland aufhält und auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, räumte die ihm zur Last gelegten Taten in vollem Umfang ein, holte aber bei seiner Erklärung dafür weit aus. Im Irak habe er als selbständiger Maler gearbeitet und sogar fünf Mitarbeiter beschäftigt. Weil er viele lukrative Aufträge bekommen habe, seien Konkurrenten eifersüchtig geworden, hätten ihn bedroht und ihn zwingen wollen, die Stadt zu verlassen. "Sie haben einen Freund von mir erschossen, meinen Auftraggeber ins Bein geschossen und mich mit einem Messer in der Brust auf der Straße liegen lassen", schilderte er sein Martyrium.
Während dieser Zeit sei er an einer Geschlechtskrankheit erkrankt und viermal deswegen operiert worden. Dabei habe es sich um Feigwarzen gehandelt, eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten. Es handelt es sich dabei um kleine warzenartige Wucherungen im Genital- und Analbereich. "Ich war voller Warzen, es ging gar nichts, ich hatte deshalb sechs Jahre lang keinen Sex", berichtete er. Sexuell unbefriedigt bekomme er aber Kopf - und Rückenschmerzen, weshalb er angefangen habe, sich mit Pornos zu stimulieren und selbst zu befriedigen. In dieser Situation habe er auch auf die von seinem Erpresser geschickten Kinderporno-Dateien zugegriffen.
"Fantasiereiche Schutzbehauptung ohne Belege"