Fertigstellung für 2028 geplant

Bauarbeiten im Kalibergbau-Museum laufen auf Hochtouren

Bürgermeister Daniel Iliev (links) und Museumsleiter Dr. Arndt Macheledt vor dem Kalibergbau-Museum in Heringen, welches bis 2028 komplett fertiggestellt sein soll.
Fotos: Kevin Kunze

10.01.2025 / HERINGEN (W.) - Derzeit muss man im Heringer Kalibergbau-Museum viel Fantasie entwickeln, um sich ein interaktives Museum zur Geschichte des Bergbaus in der Region vorzustellen. Im östlichen Landkreis Hersfeld-Rotenburg laufen momentan die Bauarbeiten zur energetischen Sanierung des Gebäudes im Herzen der Werrastadt. Zukünftig soll das Museum ein Anlaufpunkt für Menschen aus der Region und Touristen werden. Dies wird allerdings noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.



"Momentan wird die energetische Sanierung des Gebäudes durchgeführt. Das wird wohl noch bis in den März/April hinein andauern. Danach können wir mit den Ausschreibungen für das Innenleben des Gebäudes beginnen. Nach über 30 Jahren soll es zukünftig eine komplett überarbeitete Dauerausstellung geben. Dabei werden die neuesten Maßstäbe angesetzt", erklärt Museumsleiter Dr. Arndt Macheledt gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Seit rund zwei Monaten ist Macheledt Leiter des Kalibergbau-Museums, das zukünftig einen großen Wert auf Interaktivität legen wird: "Es wurden professionelle Zeitzeugen-Interviews mit Menschen aus dem Kali-Bergbau aus der Region und darüber hinaus geführt. Es soll davon weggehen, dass wir reine Texttafeln haben, sondern auch moderne Elemente eingebaut werden", so Macheledt ergänzend.

Eröffnung erfolgt schrittweise

Die komplette Fertigstellung ist für das Jahr 2028 angedacht, doch die Eröffnung folgt dabei schrittweise. Bereits im kommenden Jahr soll die Touristen-Information und ein Veranstaltungsraum für Sonderausstellungen fertiggestellt werden. Im Dachgeschoss entsteht zudem ein Veranstaltungsraum für Vorträge - auch Vereine sollen den kleinen Raum für Events nutzen können. "Der Förderkreis des Museums hat unsere Arbeit und die Neukonzeption tatkräftig und auch finanziell stark unterstützt. Ohne dies ehrenamtliche Tätigkeit, wäre dieses Projekt nicht zu realisieren", ergänzt der Museumsleiter äußerst dankbar.

"Das Museum hat in der Vergangenheit einen großen Aspekt auf die technischen Aspekte des Bergbaus gelegt. Hier wollen wir eine Erweiterung erreichen. Die Themen, Entwicklung auf die Gesellschaft, Umweltproblematiken oder auch die Zukunftsfähigkeit sollen eine verstärkte Rolle einnehmen", ergänzt der Leiter des Kalibergbau-Museums. Erhalten bleibt indes die große Maschinenhalle, die einen Eindruck über die Geschichte des Bergbaus vermitteln soll.

Deutsch-deutsche Bergbaugeschichte von elementarer Bedeutung

Dabei wird nicht nur auf den Bergbau in Hessen geschaut: "Der Kalibergbau ist auch eng mit der deutsch-deutschen Geschichte verknüpft, weshalb es auch viele Elemente des Bergbaus in DDR geben wird." Während die energetische Sanierung rund drei Millionen Euro kostet, nimmt die komplette Überarbeitung und Neukonzeption der Dauerausstellung knapp 2,1 Millionen Euro in Anspruch. Ein großer Anteil der Finanzierung kommt unter anderem aus Bundesmitteln.

Abgeschlossen sind indes die Arbeiten im direkten Vorfeld des Museums. Zukünftig wird es nämlich barrierefrei zugänglich sein. Zukünftig wird der Vorplatz "Am Anger" wird im Rahmen des Städtebauprogramms fit für die Zukunft gemacht. Die auffällige Förderscheibe wird dabei um 90 Grad gedreht. Vom Museum hat man dann weiterhin einen perfekten Blick in Richtung des Wahrzeichens der Stadt, dem Monte Kali.

Rund um den Salzberg wird es auch einen kleinen Rundweg mit einer Länge von rund vier Kilometern geben. "Interessierte Menschen können sich dann an Hinweistafeln direkt vor Ort über die Geschichte des Bergbaus informieren. Auch hier soll mithilfe von QR-Codes die Interaktivität gesteigert werden. Generell wollen wir über das reine Museumserlebnis hinausgehen und mehr Menschen ansprechen. Besonders die jüngere Generation haben wir dabei im Blick. Möglicherweise schließen wir dazu auch Kooperationen mit Schulen, um den Bergbau in der Region auch für die Jüngsten unserer Gesellschaft erlebbarer zu machen", führt Macheledt aus.

Bis zur kompletten Fertigstellung im Jahr 2028 steht die Arbeit des Museums aber nicht still. Viermal im Jahr werden unter anderem die Heringer Museumsabende durchgeführt. Seit Ende 2022 laufen die Bauarbeiten im Museum im Übrigen. OSTHESSEN|NEWS wird das Thema natürlich weiterhin begleiten. (Kevin Kunze)+++

X