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Große Ehre und Auszeichnung

Anja Listmann, Beauftragte für Jüdisches Leben, erhält den Obermayer Award

Anja Listmann bei einer Veranstaltung mit Simon Wiese, einem der letzten noch lebenden Anwälte der Frankfurter Auschwitz Prozesse
© Anja Listmann

10.01.2025 / BERLIN/FULDA - Am 27. Januar – dem internationalen Holocaust-Gedenktag – wird Anja Listmann, Fuldas Beauftragte für Jüdisches Leben, mit dem prestigeträchtigen Obermayer Award ausgezeichnet. Sie erhält diese Auszeichnung für 30 Jahre Einsatz für die Belange von jüdischen Menschen – in Fulda, in ihrer Heimatstadt Bad Salzschlirf, in Deutschland und der Welt.



Der Obermayer Award

Als Anja Listmann von Joel Obermayer angerufen wurde, war sie völlig überrascht. "Ich dachte zunächst, Joel sei ein Nachfahre Fuldaer Juden aus den USA, der Informationen über seine jüdischen Vorfahren sucht. Als er mir mitteilte, dass ich als Preisträgerin des Obermayer Awards ausgewählt worden bin, war ich sprachlos. Ich bin einfach nur dankbar und überwältigt, dass meine Arbeit so gewürdigt wird und dass so viele Menschen weltweit hinter dieser Nominierung stehen. Das motiviert mich, weiter an diesem wichtigen Thema zu arbeiten und zu forschen und junge Menschen zu inspirieren."

Der renommierte Preis wird in diesem Jahr zum 25. Mal vergeben – im Berliner Roten Rathaus und durch den Regierenden Oberbürgermeister Kai Wegener. Seit mehr als zwei Jahrzehnten würdigen die Obermayer Awards Einzelpersonen und Organisationen in Deutschland, die mit kreativem und ehrenamtlichem Engagement dazu beitragen, jüdische Geschichte und Kultur in ihren Gemeinden zu bewahren und Hass, Vorurteilen und Antisemitismus entgegenzuwirken. Der Jury des Preises gehören Experten aus den Bereichen Erinnerungsarbeit, jüdisch-deutsche Geschichte, Menschenrechte und Soziale Gerechtigkeit an.

Mit Anja Listmann werden in diesem Jahr Petra Michalski (Berlin), Augen auf e.V. (Oberlausitz), die Schalker Fan-Initiative e.V. (Gelsenkirchen), Steffen Hänschen (Berlin) und Harald Höflein (Ober-Ramstadt) ausgezeichnet.

Zur Geschichte des Preises

Der Award geht auf den amerikanischen Unternehmer Arthur Obermayer (1931-2016) zurück, der 1997 nach Deutschland reiste, um sich auf die Spuren seiner Vorfahren zu begeben. In vielen Gemeinden, die er besuchte, fand er zu seiner Überraschung Menschen, die sich mitfühlend und kenntnisreich der Erforschung und Bewahrung der jüdischen Lokalgeschichte widmeten. Sie taten das ehrenamtlich. Sie stellen Friedhöfe und Synagogen wieder her, sie entwickeln Bildungsprogramme, konzipieren Websites, veröffentlichen Publikationen und organisieren Ausstellungen und Konzerte. Sie knüpfen Kontakte zu ehemaligen jüdischen Mitbürger:innen und deren Nachfahren. "Sie bauten Brücken in die ganze Welt und machten es gleichzeitig möglich, neuen Generationen die Lehren der Geschichte zu vermitteln", so Arthur Obermayer.

Osthessen News wird ausführlich über die Ehrung Anja Listmanns berichten. Sie können die Veranstaltung am 27. Januar ab 18:00 Uhr per Livestream auf der Website von Widen the Cicle verfolgen (Widen the Circle).

Weiterführende Links

Die bisherigen Preisträger:innen des Obermayer Awards finden Sie hier: https://widenthecircle.org/profiles

Website des Kooperationspartners Leo Baeck Institute: https://www.lbi.org/de/ (Jutta Hamberger)+++

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