Starke Polizei, Härte im Rechtsstaat
Innenminister Poseck (CDU) im Dauereinsatz, damit Hessen "noch sicherer" wird
Fotos: Hendrik Urbin
23.12.2024 / FULDA -
Über die "angespannte Sicherheitslage" hat OSTHESSEN|NEWS, gerade auch im Hinblick auf das feige terroristische Attentat am Magdeburger Weihnachtsmarkt (20. Dezember 2024), in den vergangenen Tagen ausführlich berichtet. Unabhängig davon sprach O|N Ende dieser Woche mit Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (54) über die Lage im Land, die Herausforderungen der Polizei sowie Erfolge der Sicherheitspolitik.
"Wir tun alles in Hessen dafür, dass wir ein Höchstmaß an Sicherheit für unsere Bürger gewährleisten können", sagt Poseck und spricht von weiteren Herausforderungen über das Weihnachtsfest hinaus. "Unsere Polizei ist stark gefordert. Auch an Silvester werden wir eine sehr hohe Polizeipräsenz landesweit haben. Und die Polizei wird konsequent, aber auch mit dem notwendigen Augenmaß handeln." Ob Waffen- und Messerverbot oder Böllerverbot - "wer über die Stränge schlägt, muss sich dafür verantworten", so der Innenminister, der einen harten Kurs für die Rechtsstaatlichkeit fährt.
Seinen mehr als 16.000 Polizeibeamten stärkt Poseck dabei den Rücken. "Wir haben eine hoch motivierte und professionelle Polizei und ich danke allen Beamten, die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen."
Asylpolitik: "Es braucht eine wirkliche Trendwende"
Deutlich wird Poseck, als es um die Asylpolitik geht. "Wir haben einiges erreicht, denn es sind insgesamt weniger Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Das sind zwar erste Erfolge, aber sie reichen nicht. Es braucht eine wirkliche Trendwende: Die Zahlen bei den Zugängen müssen deutlich runtergehen, die Zahlen den Abschiebungen deutlich steigen. Wir sind hier in Hessen auf einem guten Weg und bleiben auch mit Nachdruck dran." Zudem brauche es mehr Abkommen mit Herkunftsstaaten. "Hier wird die neue Bundesregierung viele Hausaufgaben zu erledigen haben, weil die Ampel das Thema nicht hinreichend vorangebracht hat."Roman Poseck seit fast einem Jahr Innenminister in Hessen
"Sicherheit ist eine Daueraufgabe. Da darf man nicht träumen, sondern muss sich den Herausforderungen stellen. Das ist auch mein Antrieb", sagt Roman Poseck, der bald ein Jahr im Amt ist und positiv auf 2024 zurückblickt. "In Hessen haben wir viele wichtige Akzente gesetzt. Durch unsere Innenstadtoffensive hat die Polizei im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Osthessen seit dem Frühjahr 7.000 Personenkontrollen durchgeführt, allein im November waren es 1.000 Kontrollen. Das ist beachtlich und zeigt: Wir sind auf den Straßen unterwegs und präsent." Weiterhin nennt der Innenminister die Änderung des Polizeigesetzes für mehr Befugnisse der Sicherheitsbehörden sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Videoüberwachung als Erfolge. "Schmerzvolle Entscheidung" bei Beamten-Besoldung
Trotz angespannter Haushaltslage habe Sicherheit für die Hessische Landesregierung Priorität. "Der hessische Haushalt steht und wir konnten trotz schwieriger Zeiten unser Volumen für Innere Sicherheit um 250 Mio. Euro auf 2,3 Mrd. Euro steigern", verkündet Poseck.Allerdings sei eine "schmerzvolle Entscheidung" bei den Beamten getroffen worden. "Das räume ich ein, aber die Maßnahmen sind aus meiner Sicht moderat und im Hinblick auf die Gesamtlage in unserem Land vermittelbar." Die zweite Besoldungserhöhung 2025 werde um vier Monate verschoben. "Es bleibt aber dabei: Unsere hessischen Beamten und Versorgungsempfänger bekommen im kommenden Jahr mehr als zehn Prozent mehr Gehalt. Das ist eine beispiellose Erhöhung", betont Poseck, der sich der Kritik selbstverständlich stelle und viele Gespräche führe. "Ich erlebe ein differenziertes Meinungsbild. Viele hätten es sich anders gewünscht, können die Entscheidung des Landes aber auch verstehen."
Am Ende des fast einstündigen OSTHESSEN|NEWS-Gesprächs wird deutlich: Der Innenminister deckt ein breites politisches Feld ab. Er hat das Ohr an der Basis und tut viel, "damit Hessen auch in Zukunft ein sicheres Bundesland bleibt und noch sicherer wird". (Christian P. Stadtfeld) +++