Exklusive Forsa-Umfrage für O|N

Starke 38 Prozent in den Umfragen: Landes-Bonus für die Hessen-CDU

Landes-Bonus für die Hessen-CDU
Fotos: ON Archiv/ Hendrik Urbin

19.12.2024 / HESSEN - Wie ist die politische Stimmung in Hessen, ein Jahr nach der letzten Landtagswahl und zwei Monate vor der nächsten Bundestagswahl? Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat dazu in einer exklusiven repräsentativen Umfrage im Auftrag von OSTHESSEN|NEWS die aktuellen Wahlabsichten der Hessinnen und Hessen erkundet, mit einem erstaunlichen Ergebnis: Wenn jetzt der hessische Landtag gewählt würde, könnte sich nur eine Partei gegenüber der Hessenwahl im Oktober 2023 verbessern. Die übrigen blieben gleich oder würden sich verschlechtern.



Noch einmal zulegen könnte der Wahlsieger vom vergangenen Jahr: 38 Prozent würden derzeit die CDU in den Landtag wählen – das wäre ein Anstieg um 3,4 Prozentpunkten gegenüber dem damaligen Wahlergebnis. SPD, Grüne und Linke würden nahezu unverändert abschneiden: SPD 15 Prozent (bei der Wahl: 15,1 Prozent). Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent). Linke 3 Prozent (3,1 Prozent). Deutlich abrutschen würden AfD und FDP. Die AfD wäre zwar noch knapp zweitstärkste Partei vor der SPD, würde aber 2,4 Prozentpunkte verlieren (auf jetzt 16 Prozent). Die Liberalen, die es vor einem Jahr noch knapp mit 5,0 Prozent in den Landtag geschafft hatten, kämen jetzt nur noch auf 3 Prozent und wären damit draußen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) käme in Hessen ebenfalls lediglich auf 3 Prozent; die hessischen Wählerinnen und Wähler würden dem BSW den Einzug ins Parlament verwehren.

Rhein-CDU stärker als Merz-CDU

Wenn jetzt bereits der Bundestag neu gewählt würde, käme die CDU nur auf einen Anteil von 33 Prozent - das sind fünf Prozentpunkte weniger als für die Hessen-CDU. Forsa-Chef Prof. Güllner: "Diese Differenz zeigt zum einen, dass die Wählerinnen und Wähler sehr genau zwischen den verschiedenen politischen Ebenen – Bund, Land und Kommune – unterscheiden können. Sie zeigt weiterhin, dass die Hessen-CDU im Vergleich zur von Friedrich Merz geführten Bundes-CDU über einen klaren Landes-Bonus verfügt. Friedrich Merz und sein Politikstil werden negativer bewertet als die Regierungsarbeit von Boris Rhein."



Die positivere Bewertung der Hessen-CDU führt dennoch dazu, dass die CDU in Hessen auch bei einer Bundestagswahl besser abschneiden würde als die Union mit nur 30 Prozent in der gesamten Republik.

Wie würden sich die hessischen Wählerinnen und Wähler ansonsten bei einer Bundestagswahl entscheiden?

SPD und AfD liegen gleichauf, mit jeweils 17 Prozent. Dahinter die Grünen mit 14 Prozent. FDP und Linke könnten bei einer Bundestagswahl in Hessen nur mit jeweils 4 Prozent der abgegebenen Stimmen rechnen, das BWS mit 3 Prozent.



Aus der Landtagswahl vom 8. Oktober 2023 war die hessische CDU als deutlicher Wahlsieger hervorgegangen. Die Christdemokraten konnten um 7,6 Prozentpunkte zulegen und kamen auf 34,6 Prozent. Auch die AfD konnte zulegen, gewann 5,3 Prozentpunkte hinzu und wurde mit 18,4 Prozent zweitstärkste Partei in Hessen. Alle übrigen zuvor im Landtag vertretenen Parteien verloren: SPD minus 4,7, Grüne minus 5,0, FDP minus 2,5 und Linke minus 3,2 Prozentpunkte. Die SPD kam auf 15,1, die Grünen auf 14,8, die FDP auf 5,0 und die Linke auf 3,1 Prozent. Die Linke verpasste damit den Wiedereinzug ins Parlament.

Datengrundlage: 1.003 befragte Wahlberechtigte in Hessen. Die Befragungen erfolgten zwischen dem 22. November und 11. Dezember 2024 durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa wurde 1984 von Prof. Manfred Güllner gegründet und unterhält heute Standorte in Berlin, Frankfurt, Dortmund und Hamburg. Das unabhängige Forschungsinstitut liefert Umfrage-Ergebnisse für Unternehmen, Medien, Wissenschaft sowie politische und staatliche Institutionen. Die Umfrage-Ergebnisse resultieren sowohl aus klassischen persönlichen Interviews und computergestützten Telefon-Interviews als auch aus Befragungen per Internet. Forsa beschäftigt außer den Interviewerstäben 80 Mitarbeiter, darunter sind 40 Wissenschaftler wie Soziologen, Psychologen, Ökonomen und Statistiker. (rmg) +++

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