Neuer Kanal verbindet Kläranlage
Kosten von 1,9 Millionen Euro - "Mini-Tunnel" unter der Fulda
Fotos: Maurice Schumacher
17.12.2024 / FULDA -
Mitten in den Fuldaauen klafft ein Loch - es führt etwa zwei Stockwerke in die Tiefe. Rundherum stehen Baufahrzeuge, ein Bagger rollt in die Fulda. Hier hebt er große Metallplatten hervor. Unbeeindruckt fahren Radfahrer an der Baustelle vorbei. Manch einer dreht den Kopf. Was hat es mit den Arbeiten auf sich?
Bohrpfahlwände errichtet
Im Vorfeld zur Bohrung war das Gelände nach Bomben abgesucht worden. Ein möglicher Fund entpuppte sich als Tresor. OSTHESSEN|NEWS berichtete. Bereits im Juli 2024 waren auf beiden Seiten der Fulda Gruben mit Bohrpfahlwänden errichtet worden. Hierbei handelt es sich um etwa acht Meter tiefe, kreisförmig angeordnete Stahlbetonpfähle. Die Gruben haben einen Innendurchmesser von jeweils etwa sechs Metern. Über drei Tage hinweg gebohrt - punktgenaue Landung
Aber was macht der Bagger jetzt im Wasser? "Damit der Bohrkopf nicht ausbricht und durch das Flussbett schlägt, musste das mit zusätzlichem Gewicht verdickt werden", erklärt Projektleiter Erich Hohl. Diese ausgebrachten Platten hebe der Bagger nun zurück ins Trockene. Während der Bohrungen sei höchste Vorsicht geboten gewesen. "Der Bohrkopf kann nur vorwärts, nicht zurück. Das musste also in einem Anlauf klappen", so Hohl. Über drei Tage hinweg habe man gebohrt - bis schließlich der Kopf punktgenau in die zweite Grube stieß.