Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Maria – Türöffnerin im Advent auf Christus hin

Der Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/ Hendrik Urbin

18.12.2024 / FULDA - Der Advent ist eine Zeit des Wartens, der Erwartung und der Vorbereitung. Inmitten dieser Wochen schauen wir immer wieder auf Maria, die Mutter Jesu. Sie wird in der Tradition oft als "Türöffnerin" bezeichnet – eine, die uns den Weg zu Christus zeigt. Doch was bedeutet das für uns im Advent? Wie können wir Maria als Vorbild nehmen, um Christus in unser Leben einzulassen?



Maria wird in der Verkündigungsszene des Engels Gabriel als eine Frau dargestellt, die mit ihrem Ja-Wort die Tür für das Heil der Welt geöffnet hat. Ihr "Fiat" – "Mir geschehe nach deinem Wort" (Lk 1,38) – ist ein Akt des Vertrauens, der zeigt, wie offen sie für Gottes Plan war.

Sie ist bereit, sich in den Dienst Gottes zu stellen, obwohl sie die Konsequenzen nicht völlig überblicken konnte. Hier liegt ein Schlüssel: Maria öffnet die Tür für Gottes Willen, indem sie sich hingibt, ohne alles verstehen zu müssen. Im Advent sind auch wir eingeladen, uns von ihrem Vertrauen inspirieren zu lassen und Gott in unser Leben zu lassen, auch wenn wir nicht alle Antworten haben.

Maria ist aber nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch eine Mittlerin, die uns Christus näherbringt. Sie steht an der Schwelle zwischen Himmel und Erde. In der Weihnachtsgeschichte sehen wir, wie sie durch ihre Demut und Fürsorge den Raum schafft, in dem Christus geboren wird – einen Raum des Friedens, der Liebe und der Hoffnung.

Maria ist nicht nur die Türöffnerin, sondern auch eine Hörende. Sie bewahrt alles, was sie über ihren Sohn erfährt, in ihrem Herzen und denkt darüber nach (vgl. Lk 2,19). In der Hektik des Advents, die oft von Konsum und Lärm geprägt ist, lädt Maria uns ein, still zu werden und auf Gottes Stimme zu hören. Advent bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Ankunft Christi. Maria lehrt uns, die Tür unseres Herzens zu öffnen und Christus hineinzulassen, nicht nur zu Weihnachten, sondern in jeden Moment unseres Lebens. (Stefan Buß)+++

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