"Mit- statt Nebeneinander"

Preis für Vielfalt und Teilhabe 2024: Drei Leuchtturmprojekte ausgezeichnet

Preisträger des Preises für Vielfalt und Teilhabe am Mittwochabend im Stadtschloss
Fotos: Marius Auth

11.12.2024 / FULDA - Der "Preis für Vielfalt und Teilhabe" der Stadt Fulda führt den ehemaligen Integrations- und Inklusionspreis zusammen und soll die Themen Chancengerechtigkeit und Bereicherung durch Vielfalt an kokreten Beispielen beleuchten. Am Mittwochabend wurden im Stadtschloss Fulda drei lokale Leuchtturmprojekte ausgezeichnet, die sich darum bemühen, die Barockstadt noch mehr zu einem Ort des gleichberechtigten Miteinanders zu machen.


Jedes Jahr wird bei der Ausschreibung des Preises ein neuer Schwerpunkt festgelegt. In diesem Jahr lautete das Motto "Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion: Engagement von und für Frauen und für eine gleichberechtigte Gesellschaft in Fulda". Bei einer Feierstunde im Marmorsaal des Stadtschlosses erläuterte Anna-Lena Kökgiran von der Fachstelle Vielfalt und Teilhabe, warum besonders das Engagement von Frauen hervorgehoben wird: "Frauen sind in vielen Lebensbereichen immer noch benachteiligt, ob durch fehlende Repräsentation oder geschlechtsspezifische Gewalt. Es gilt, für Bedarfe zu sensibilisieren und solidarische Netzwerke zu stärken, Menschen zu feiern, welche die Vision einer vielfältigen und gleichberechtigten Gesellschaft mit Leben füllen."

"Mit- und nicht nebeneinander leben"

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld schloss sich an: "Es gilt zu zeigen, wie wir in einer wachsenden Stadt nicht neben-, sondern miteinander leben. Dafür hilft es, die wachsende Vielfalt in den Fokus zu nehmen und Vorbilder zu würdigen. Denn es braucht eine Zivilgesellschaft mit Akteuren und Ideen. Der Preis soll Ansporn sein, weiter an diesen Zielen zu arbeiten."

Der mit 1.500 Euro dotierte erste Preis ging an den Sozialdienst katholischer Frauen aus Fulda, der seit inzwischen 70 Jahren besteht und für einen "Krav Maga"-Selbstverteidigungskurs für traumatisierte Frauen, die sexualisierte und/oder häusliche Gewalt erleiden mussten, ausgezeichnet wurde. Der mit 1.000 Euro dotierte zweite Preis ging an das deutsch-russische Kultur-, Sozial- und Bildungszentrum "Rodnik" aus Fulda, das bereits im Jahr 2000 gegründet wurde und im Januar 2024 ein Projekt ins Leben gerufen hat, das ukrainische Frauen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, durch Sprachkurse, Bildungs- und Beratungsangebote unter die Arme greift. Der mit 500 Euro dotierte dritte Preis ging an "antonius : gemeinsam Mensch" aus Fulda, die mit ihrem Stadtteiltreff West die Integration von Frauen mit Flucht- oder Migrationserfahrung unterstützen und auch den Austausch von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund beziehungsweise mit und ohne Behinderung befördern.

Die Auswahl sei nicht leicht gefallen, betonten sowohl Kökgiran als auch Wingenfeld - deswegen wurden auch die weiteren Bewerberprojekte präsentiert, unter anderem das Projekt "Frauenzeit" von Welcome In Fulda zur Sichtbarmachung von Frauen oder "FC Amore", ein Kollektiv von FLINTA* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen), das queere Veranstaltungen und Workshops in Fulda plant. (mau) +++

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