"Wir haben uns einen Traum erfüllt"

Zwei Ehringshäuser im englischen Fußball-Fieber

Sebastian Hausmann und Philipp Heinz reisten für das ultimative Fußball-Erlebnis nach London.
Fotos: Privat

19.12.2024 / LONDON/GEMÜNDEN - Profi-Fußball schafft es wie fast keine andere Sportart, Menschenmassen zu begeistern und auch dem kernigsten Typen echte Emotionen und Tränen zu entlocken. Die Begeisterung dafür teilen auch Philipp Heinz und Sebastian Hausmann aus Ehringshausen (Gemünden). Die zwei besten Freunde erfüllten sich jetzt ihren sehnlichsten Traum: ein Wochenende ganz im Zeichen des englischen Fußballs.



Das Funkeln in den Augen und das breite Grinsen sprechen Bände: Die zwei Vogelsberger Fußball-Fans kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. "Wir haben ein verlängertes Wochenende in London verbracht", berichten sie gegenüber OSTHESSENlNEWS. Dabei haben beide nur ein Motto verfolgt: Fußball und Bier. Aber lesen Sie selbst:

Wo kann man in kurzer Zeit so viele hochklassige Fußballspiele wie nur möglich anschauen? Natürlich in London! Also ging es am Donnerstagmorgen von Frankfurt am Main nach London Heathrow Airport. Im Handgepäck: "Viele Fußballtrikots. Wir sind keine klassischen Touristen, es sollte sich alles um Fußball drehen. Um Fußball und Bier."

"Erwartungen wurden übertroffen"

Auf die zwei Sportsfreunde wartete direkt am ersten Abend ein Live-Spiel der besonderen Art. "Wir hatten Karten für FC Fulham gegen Brighton & Hove Albion. Das Wetter war typisch englisch, nasskalt - das Stadion alt und derbe." Rund 25.000 Zuschauer passen in die Sportstätte. "Wir waren auf der Suche nach gutem Fußball und bereit, diesen auf einer anderen Art und Weise als in Deutschland zu erleben", offenbart Sebastian, der in der Heimat immer nur "Basti" gerufen wird.

Die beiden jungen Männer - Basti ist übrigens Anhänger von Borussia Mönchengladbach, Philipp hingegen Fan von Rot-Weiss Essen - konnten Tickets für die erste Reihe, direkt hinter dem Tor, ergattern. "Wir waren so nah am Spielfeld, dass der deutsche FC Fulham-Torwart Bernd Leno nur knapp acht Meter Luftlinie vor uns stand." Ein super Einstieg für all das, was an diesem Wochenende noch folgen sollte.

Am spielfreien Freitag ging es auf eigene Faust zur Tour ins Tottenham Hotspur Stadium und ins Emirates Stadium von Arsenal London, bevor dann das nächste Highlight wartete. "Unser vierter Stadionbesuch und das zweite Live-Spiel mit 30.000 Zuschauern: Crystal Palace gegen Manchester City." Größere Stars, teurere Kader und Superstars wie Erling Haaland: ein großes Spektakel für Philipp und Basti.

Das alte Stadion, welches inmitten eines Wohngebiets gelegen ist, bot optimale Rahmenbedingungen für einen Fußball-Samstag. "Die Fankultur ist eine ganz andere als in Deutschland! Man sieht kaum Fahnen, es gibt wenig organisierten Support von Fans, die sich in unserer Heimat beispielsweise für Stimmung und Choreos vor den Spielen verantwortlich fühlen. Dennoch war das Feeling - bei einem Ergebnis von 2:2, also vier Toren - einmalig." Die beiden Vogelsberger spielen übrigens seit der frühsten Kindheit Fußball. Aktuell sind sie Mitglieder der zweiten Mannschaft vom VfR Groß-Felda. Basti trainiert zudem die D-Jugend Mädchenmannschaft des SV Ehringshausen.

"Ortega für Deutschland!"

Nach Abpfiff gab es dann noch eine ganz große Belohnung für die Osthessen. "Durch einen Zufall standen wir genau vor den Spielerbussen." So liefen ihnen alle Stars vor der Nase entlang, darunter auch Torhüter Stefan Ortega Moreno. "Ortega für Deutschland!" - auf diese Rufe zeigte er den beiden Sportbegeisterten sogar "Daumen hoch". Das sind Highlights, "davon träumt man als kleiner Junge, als Fußball-Fan, so etwas miterleben zu dürfen!"

Diesen ganz besonderen Abend ließen beide im benachbarten Pub ausklingen. "Natürlich haben uns viele Engländer gefragt, wieso Deutsche denn zum Fußballschauen nach London kommen? Und dann auch noch zu so exotischen Vereinen." Die Antwort: "Wir sind einfach zwei Deutsche, die Fußball lieben und gerne Bier trinken", erzählen beide lachend.

"Fußball auf der ganzen Welt sehen"

Leider hatte der Rückflug am Sonntag zwei Stunden Verspätung, "also schauten wir noch das fünfte Stadion an: Stamford Bridge des FC Chelsea." Schon jetzt sei klar: "Das war nicht die letzte Fußballreise! Wir wollen Fußball auf der ganzen Welt sehen." Für das kommende Jahr stehe Holland auf der Liste.

Schön, dass sich Menschen wie Philipp und Basti in der heutigen Zeit - geprägt von Bad-News - doch noch für etwas "Schönes" so hingebungsvoll begeistern können und durch die Reise vielleicht den ein oder anderen OlN-Leser auf eine (Geschenk-)Idee gebracht haben.

Für welches Sport-Event würden Sie in den Flieger steigen? Gerne können Sie uns dazu eine Mail an sport@osthessen-news.de senden. Wir freuen uns auf Ihre Geschichten!
(Nina Seikel) +++

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