Kreistagssitzung
Haushalt 2025: "Aufwendungen für soziale Sicherung so nicht mehr finanzierbar"
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
10.12.2024 / REGION FD -
Bei der Kreistagssitzung am Montag im Petersberger Propsteihaus fand Landrat Bernd Woide (CDU) als Kämmerer drastische Worte: Die Aufwendungen für die soziale Sicherung machen inzwischen zwei Drittel des gesamten Ergebnishaushalts aus - in der jetzigen Form seien die Leistungen vom Landkreis deswegen nicht mehr zu stemmen.
"In der heutigen Zeit Landrat und Kämmerer eines Landkreises zu sein, der als kommunale Gebietskörperschaft unmittelbar mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit konfrontiert wird, das ist, diese persönliche Anmerkung gestatten Sie mir, wahrhaftig keine 'vergnügungssteuerpflichtige' Aufgabe" - so leitete Woide die Rede zur Einbringung des Haushalts für das Jahr 2025 vor dem Kreistag ein. Warum, das wurde anhand der Zahlen schnell klar:
321 Millionen Euro für soziale Sicherung
"Haushaltslage ist alarmierend"
Bereits am 1. November hatte die Mitgliederversammlung des Hessischen Landkreistages in der "Wiesbadener Erklärung" an das Land Hessen appelliert: Die Haushaltslage der hessischen Landkreise sei alarmierend. Flächendeckend drohten Millionendefizite für das Haushaltsjahr 2025. Ansprüche an staatliches Handeln müssten dringend an die vorhandenen Ressourcen angepasst werden, insbesondere im Hinblick auf den massiven Anstieg im Bereich der sozialen Transferleistungen. Daran knüpfte Woide in seiner Haushaltsrede an: "Unser Staat muss in dieser schwierigen Situation Prioritäten setzen und damit aufhören, den Bürgerinnen und Bürgern einzureden, Investitionen in die Infrastruktur, die Verteidigung, die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft, den Klimaschutz, all das sei möglich, ohne den Sozialstaat und seine lieb gewordenen Errungenschaften anzutasten." (mau) +++