"Es ist so bitterkalt!"

Heizungsanlage in der Freiherr-vom-Stein-Schule seit Wochen defekt

Schlecht, wenn ausgerechnet jetzt die Heizung nicht funktioniert
Symbolbild: pixabay

07.12.2024 / FULDA - Wer glaubt, die "Jugend von heute" sei verwöhnt und verpimpelt, wird sich über die offensichtliche Langmut und Unempfindlichkeit der allermeisten Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule freuen. Denn seit Wochen - genauer seit Beginn der diesjährigen Heizperiode - müssen die Kinder und Jugendlichen bei maximal 18 Grad Celsius im Klassenzimmer sitzen. Der Grund: die Heizungsanlage kann wegen nicht ausreichender Leistung in vielen Räumen keine dem Winterwetter angemessenen Innentemperaturen erreichen.



Beschwert über das Bibbern im Unterricht haben sich bisher - nach einer Insiderinformation der Schulgemeinde - aber eher die Lehrerinnen als die Schüler. Schulleiter Dr. Ulf Brüdigam weiß natürlich um das Problem und hat auch versucht, für Abhilfe zu sorgen. Doch bis die Lösung greift, hat er am Mittwochabend eine wärmende Empfehlung an die Frierenden verschickt:

"Liebe Schülerinnen und Schüler, in den meisten Klassen- und Fachräumen ist es derzeit zu kalt. Die Hausmeister und Heizungsbauer sind den Beschwerden von Anfang an nachgegangen und haben versucht, die Ursachen zu finden. Die bisherigen Lösungen haben leider kein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht.

Aus diesem Grund werden nun die Pumpen für die Versorgungsleitungen ausgetauscht. Es wird leider einige Tage dauern, bis die Pumpen da und eingebaut sind. Deshalb bitte ich um etwas Geduld und darum, dass ihr euch mit warmer Kleidung vor der Kälte schützt. Am besten ist das sogenannte Zwiebelschalenprinzip ...", schreibt der Schulleiter.

Lernen in Schal und Mütze

Das finden einige der Eltern gelinde gesagt eine Zumutung. "Es kann doch einfach nicht sein, dass es laut Arbeitsschutzverordnung, in Räumen, in denen sich Arbeitnehmer aufhalten, mindestens 20 Grad herrschen müssen und so etwas für unsere Kinder nicht gelten soll und sie stattdessen in dicken Winterjacken, Schal und Mütze lernen sollen", empört sich ein besorgter Vater. Von Schülerseite wurde O|N zugetragen, dass die meisten ja Verständnis für die defekte Heizung und das nicht leicht zu lösende Problem hätten. "Wir haben aber eine Lehrerin, die trotz der Kälte ständig die Fenster aufreißt, weil sie Angst vor Corona hat - und dann wird es wirklich bitterkalt." Ein Lehrer hätte die Schüler zu Beginn der Schulstunde aufgefordert, sofort die dicken Jacken abzulegen. Begründung: Man sei ja nicht auf dem Schulhof!

Der Schulleiter ärgert sich über den Vorwurf mancher Eltern, denn die Misere wurde dadurch verursacht, dass man vonseiten des Schulträgers bzw. des Gebäudemanagements eigentlich eine verbesserte Leistung der Heizungsanlage im Auge gehabt habe. "An drei Schulen wurde deshalb schon im Sommer etwas an der Hydraulik verändert - an den anderen beiden Schulen hat es funktioniert - bei uns aber nicht", sagt Dr. Brüdigam. Bei so einem komplexen Gebäude habe sich die Ursachenforschung eben einfach hingezogen, doch jetzt sei Abhilfe ja wirklich in Sicht. "Dann können wieder alle das Zwiebelschalenprinzip vergessen". (ci)+++

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