Staatsministerin setzt auf Gemeinschaft

"Stell dir vor, es gäbe keinen Krieg": Gemeinsam in Friede und Freiheit leben

Zur Verhüllung des Kriegsdenkmals kam Europa-Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, MdB, Schirmfrau Projekt "Nie wieder Krieg!" - das Motto lautet: gemeinsam für den Frieden
Fotos: Mia Schmitt

08.12.2024 / LAUTERBACH - "Stell die vor, es gäbe keine Kriege" - genau mit diesem Hintergedanken wird jedes Jahr das Kriegsdenkmal, der Löwe, in Lauterbach verhüllt. "Das ist ein Traum, den wir uns, zumindest symbolisch, erfüllen wollen", sagte Ute Krist, Projektleiterin von "Nie wieder Krieg!"



Am Samstagabend wurde die Verhüllung des Kriegsdenkmals offiziell bekannt gegeben. Zu diesem Anlass kamen nicht nur Mitglieder der Mutter-Organisation Soroptimist International (SI) Lauterbach Vogelsberg, sondern auch der Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, MdB Michael Brand und Europa-Staatsministerin und MdB Dr. Anna Lührmann, als Schirmfrau des Projekts "Nie wieder Krieg!" So sagte Lührmann zum Krieg in der Ukraine: "Der Krieg betrifft uns alle."

"Weihnachten transportiert einfach die Hoffnung auf Frieden"

"Mit der Verhüllung stellen wir uns vor, wie es wäre, wenn es keine Kriege gäbe. Genau wie John Legend es in seinem Song 'Imagine' ausdrückt. Wenn es keine Kriege gäbe, gäbe es auch keine Kriegsdenkmäler, also gäbe es den Löwen nicht. Wir wollen uns einfach bewusst werden, was für ein Glück wir haben, über 70 Jahre ohne Krieg zu leben", erklärte Krist gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Die Idee zum Projekt kam ihr 2018. "Ich habe ein Interview von dem damaligen Chef von der Münchner Sicherheitskonferenz gehört, in dem er die Möglichkeit eines kriegerischen Konflikts benennt. Das hat mich zum Nachdenken gebracht und zu dem Entschluss, dass ich gerne zeigen möchte, in welcher guten Zeit, damals 2018, wir leben." Jetzt geht es für sie darum, zu vermitteln, wie wichtig Freiheit und Friede für alle sind.

Anders als die Jahre zuvor fand das Projekt nun um Weihnachten statt. Dazu sagte Kirst: "Das Besondere ist, dass wir es dieses Jahr um die Weihnachtszeit herum gemacht haben, die anderen Jahre war es bewusst zum 1. September und zum 21. September, also zum Antikriegs- und Weltfriedenstag. Dieses Jahr haben wir es auf Weihnachten gelegt, weil das auch ein Fest des Friedens und der Liebe ist, so wie die Kirche sagt. Weihnachten transportiert einfach die Hoffnung auf Frieden."

"Meine Hoffnung ist, dass kein Mensch in den Krieg ziehen muss"

So sagte der Bürgermeister: "Lassen Sie uns die Wärme und den Frieden hinaus in die Welt tragen." Michael Brand ergänzte dazu: "Es ist wichtig, dass diejenigen, die in Frieden und Freiheit leben, sich dafür einsetzen, dass auch andere dieses Privileg teilen können." Susanne Bolduan, die nächste Präsidentin von Soroptimist International, fasste zusammen: "Meine Hoffnung ist, dass kein Mensch in den Krieg ziehen muss. Nur die Demokratie verhindert, den Machtmissbrauch einzelner. Trotz aller Krisen und Bedrohung, hoffe ich, dass wir gemeinsam Frieden und Freiheit finden."

Passend dazu lobte Manuela Nitsche, SI Deutschland Präsidentin, die vollbrachte Arbeit. "Es ist Aufklärung angesagt und das macht ihr, liebe Club-Schwestern, hervorragend. Das passiert durch das Verhüllen vom Löwen und durch die blauen Schafe." Ute Krist erklärte: "Heute Morgen haben wir die blaue Friedensherde von Künstler Rainer Bonk aufgebaut. Er hat 44 Schafe mitgebracht und die sind bewusst blau. Die UN und Europa sehen blau als Farbe der Gemeinschaft und alle Schafe sehen gleich aus. Das wiederum soll symbolisieren, dass wir Menschen alle gleich sind und in Frieden leben sollen."

Dr. Barbara Peters, ehemalige Präsidentin, las den Briefverkehr zwischen den Kindern der Vogelsbergschule Lauterbach, mit Kindern, die eigene Kriegserfahrungen gesammelt haben vor. "Ich kenne den Krieg, er lässt mich nicht schlafen. Ich höre die Angriffe, die Sirenen, wie sie heulen. Unser Haus ist zerstört und im Bunker ist es dunkel. Meine Mutter ist da. Ich kenne den Krieg und seine Schmerzen. Ein Streifschuss traf meine Hand. Wir mussten fliehen", zitierte sie einen geflohenen Schüler aus Syrien.

Friede und Freiheit betrifft uns alle

Für die Staatsministerin ist es unter gegebenem Anlass überhaupt keine Frage, zu helfen. "Die Angreifer versuchen Wärme, Licht und Liebe zu nehmen. Das ist für mich der Ansatz in der Politik einzubringen, dass die Kriege in der Welt enden und die Menschen überall in Frieden leben können. Das ist genau der Wunsch der Menschen in der Ukraine. Wenn wir aufhören Waffen zu liefern, unter dem Vorwand Frieden zu wollen, würde das bedeuten, dass Putin das Land einnimmt und unterwirft. Einen dauerhaften Frieden kann es also nur geben, wenn es Freiheit gibt, deshalb sollten wir die Ukraine weiter unterstützen!"

Abschließend formulierte Ute Kirst ihren Herzenswunsch: "Wir hoffen, dass die Menschen darüber nachdenken, wie man mit Konflikten umgeht. Die Redner haben es gesagt, der Ton ist viel rauer geworden. Man soll also lieber miteinander sprechen, anstatt zu posten. Nur Kommunikation kann Frieden und das Lösen von Konflikten möglich machen!" (mis) +++

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