Gabriele Doppleb geht in den Ruhestand
Zahnärztliche Nachfolge für Praxis dringend gesucht
Fotos: Main-Kinzig-Kreis
04.12.2024 / SINNTAL - In rund vier Monaten wird Zahnärztin Gabriele Doppleb in den Ruhestand gehen und ihre Praxis in der Gemeinde Sinntal wohl schließen müssen, denn bisher ist noch keine Nachfolge in Sicht. Ein Ausgang, der für das Praxisteam, aber vor allem auch für die Patienten, "völlig unvorstellbar" ist. Bürgermeister Thomas Henfling und Landrat Thorsten Stolz besuchten die Zahnarztpraxis in Sterbfritz, um sich mit Gabriele Doppleb und ihren Mitarbeiterinnen über die bedrückende Situation auszutauschen.
"Wenn es nicht gelingt, rasch eine Nachfolgeregelung zu finden, ist das für die Menschen in der Gemeinde Sinntal ein schwerer Schlag. Von einst vier Zahnarztpraxen ist die Einrichtung von Gabriele Doppleb die einzig verbliebene, die jetzt aber auch noch vor dem Aus steht", beschreibt der Landrat die Misere und ergänzt: "Deshalb gilt: meldet euch! Bewerbungen, aber auch Hinweise, können direkt an die Praxis oder an die Gemeinde Sinntal gerichtete werden."
Nachfolger könnte Arbeit nahtlos fortführen
Alle bisherigen Versuche, eine Nachfolge für die vakante Praxis zu finden, sind bislang gescheitert. Nun bleibt vor allem der öffentliche Appell mit der Hoffnung, dass sich jemand findet, der die gut geführte und modern ausgestattete Praxis weiterführen möchte. "Bereits seit meinem sechsten Lebensjahr wollte ich Zahnärztin werden und kann nicht akzeptieren, dass wir zum 31. März die Türen schließen müssten", sagt Gabriele Doppleb. Die Praxis behandelt rund 5000 Menschen aus dem Einzugsgebiet der Praxis – da gibt es genug Arbeit und die drei Behandlungszimmer sind selten leer. Die Menschen kommen längst nicht nur aus Sinntal, sondern auch aus den umliegenden Kommunen wie Schlüchtern, Steinau, Bad Orb und auch aus dem bayerischen Umland.
"Wir brauchen die ärztliche Versorgung gerade auf dem Land"
Kassenärztliche Vereinigung bietet Förderung an
Als Unterstützung ihrerseits bietet die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen an, die Neuansiedlung eines neuen Zahnarztes oder einer Zahnärztin in Sinntal zu fördern, um die ohnehin schon schlechte Versorgungssituation nicht noch schlechter werden zu lassen. Grundlage dafür sei der Strukturfonds zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung, der auch Praxisübernahmen finanziell unterstützt. Wie Thomas Henfling erklärte, habe er sich mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Verbindung gesetzt, um ein weiteres Gespräch mit Gabriele Doppleb zu vereinbaren. Ziel sei auch hier die Vermittlung der Praxis. Die Gemeinde unterstütze ebenfalls bei der Vermittlung eines Kita-Platzes und einer Wohnung und helfe auch bei der Suche nach einer Arbeitsstelle für einen etwaigen Partner oder Partnerin. Sinntal sei ein guter Ort zum Leben und Arbeiten, gerade für Familien seien die ländlichen Strukturen ideal.Nun setzt das Team von Gabriele Doppleb darauf, dass alle Beteiligten kräftig die Werbetrommel rühren für den Standort in Sinntal. Interessierte können sich entweder direkt in der Praxis unter Telefon (06664) 8281 oder sich per E-Mail an die Gemeinde Sinntal, direkt an den Bürgermeister, wenden bgm@sinntal.de. (mmb/pm) +++