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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

SGB möchte auf den unglücklichen Auftritt vom Samstag eine Antwort geben

Zwei Fußball-Verrückte unter sich: vorn SGB-Coach Daniyel Cimen, hinten Gießens Michael Fink, der nach einem Kreuzbandriss noch an Krücken geht
O|N-Archivfotos Carina Jirsch

03.12.2024 / FULDA - Fußballer sagen oft platt, nach dem Spiel sei vor dem Spiel. Aus Sicht der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ist das zum Glück auch so. Sie hat die Chance, den mehr als unglücklichen Tages-Auftritt vom Samstag gegen den FC Gießen vergessen zu machen - und tritt schon am Dienstagabend im Nachholspiel der Regionalliga beim FC 08 Villingen an, Anstoß ist um 19 Uhr.


Niemandem, der sich ernsthaft mit Fußball befasst, bringt der Blick auf die Tabelle weiter. Dritte tun das oft und gerne. Und soll es denn sein, auch hier: Die SG Barockstadt scheint auf dem Papier beim Schlusslicht klarer Favorit zu sein. Klar ist aber auch, dass die SGB nach der Niederlage und dem dummen Tag gegen Gießen aufpassen muss, sich weiterhin vom Tabellenende fernzuhalten - und die "Nullachter" ihre klitzekleine Chance auf den Klassenerhalt nutzen müssen. Und den Anschluss an die vor ihnen platzierten Teams wahren müssen. Sieben Punkte schon beträgt der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den gegenwärtig der Bahlinger SC innehat.

Eine "gewisse Enttäuschung" machte sich nach dem Spiel gegen seinen Ex-Verein Gießen auch bei Daniyel Cimen breit. Verständlich, passte der Auftritt seines Teams doch so gar nicht in all die positiven Vorträge der jüngeren Vergangenheit. Woran das nun lag, sei dahingestellt. Es ist müßig, darüber zu sinnieren. Und eigentlich auch egal. Es ist halt Fußball. Und das ist auch nur ein Spiel.

Die erneut tolle Reaktion gibt Mut - doch soweit soll es nicht kommen

Nach einer "ganz, ganz schwachen ersten Halbzeit mit Fehlpässen und Ballverlusten in Räumen, in denen wir sie nicht wollten" - zeigte die SGB in Halbzeit zwei wieder, was in ihr steckt. "Die Reaktion der Mannschaft, auf einen Rückstand zu antworten, war wieder gut", sah Fuldas Trainer. Sie kämpfte sich zurück. Fußball durfte man nicht erwarten. Die SGB zeigte Moral, raffte sich auf, wurde mutiger und besetzte offensive Räume besser. In den Fokus geriet Leon Pomnitz, der das Spiel förmlich an sich riss - und wertvolle Impulse ausstrahlte.

Nach Moritz Dittmanns Ausgleich habe man es "in der Drangphase verpasst, das 2:1 zu machen und das Spiel zu drehen". Die größte Chance bot sich Moritz Reinhard, der nach einem fulminanten Pomnitz-Schuss beim Abpraller zur Stelle war und gut reagierte - aber die Kugel nicht hinter die Linie bekam, auch weil er stark bedrängt wurde. "Ärgerlich, dass das Spiel nach einem individuellen Aussetzer verloren ging", meinte Cimen noch nach dem wieder einmal in der Regionalliga "sehr engen und umkämpften Spiel".

Haken dran, ab in den Schwarzwald - und das wahre Gesicht zeigen

Machen wir einen Haken dran, blicken nach vorne - und die SGB möge ihr wahres Gesicht zeigen. Bei der Aufgabe im Schwarzwald. Und die hat es wegen ihrer diffizilen Ausgangssituation in sich. Was die SGB dort verbessern sollte, liegt auf der Hand: Von Beginn an da und wach sein, das Spiel mit Ball frühzeitig weiter nach vorn schieben, die Außenpositionen konsequenter besetzen und die Flanken auch als Flanken bringen - und nach dem Auflösen in den Halbräumen mutig und entschlossen in die Spitze oder in die Box spielen. Ach ja, das waren noch Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat. (wk)


OSTHESSEN|NEWS wünscht sich drei Punkte im vorletzten Spiel des Kalenderjahres - das abschließende folgt am Samstag in Walldorf. Schließlich soll die gewonnene Festigkeit oder Stabilität des Teams nicht einen weiteren Knick erhalten. +++

Freude in der Johannisau: Moritz Dittmann (links) hat soeben zum Ausgleich getroffen

Der hätte doch reingehen müssen, stöhnten viele - doch so leicht war es für Moritz Reinhard nicht

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