Saison-Kurzarbeitergeld hilft

3.160 Bauarbeiter müssen ihren Job nicht an den "Winter-Nagel" hängen

Auch wenn es im Winter für den Bau zu frostig wird: Die Jobs und der Lohn laufen weiter. Denn heimische Bauunternehmen können das Saison-Kurzarbeitergeld (SaisonKug) als "Winter-Brücke" nutzen und so Entlassungen vermeiden. Auch Dachdecker, Gerüstbauer sowie Garten- und Landschaftsbauer können davon profitieren
Foto: IG BAU | Tobias Seifert

01.12.2024 / FULDA - Wenn demnächst auf den Baustellen bei eisigen Temperaturen nicht mehr geht, muss sich keiner der rund 3.160 Baubeschäftigten im Landkreis Fulda Sorgen um seinen Job machen. Darauf hat nämlich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen und so kommen Bauarbeiter nun durch den Winter. "Maurer, Straßen-, Rohrleitungs-, Kanalbauer & Co. – keiner muss seinen Job an den ‚WinterNagel‘ hängen. Arbeitsverträge und Lohnzahlungen laufen weiter", sagt Peter Manns von der IG BAU Hessen-Mitte.



Denn ab dem 1. Dezember erlaubt das sogenannte Saison-Kurzarbeitergeld (kurz: Saison-Kug – das frühere Schlechtwettergeld) die Weiterbeschäftigung von Bauarbeitern. Sie erhalten dann von der Arbeitsagentur ein Ausfallgeld in Höhe von bis zu 67 Prozent des Nettolohns. Die IG BAU spricht von einer "Winter-Brücke", die möglichst viele der 207 Baubetriebe im Landkreis Fulda nutzen sollten. Selbst wenn die Arbeit auf dem Bau bei Eis und Schnee stillsteht, werden so Entlassungen vermieden – Fachkräfte bleiben in der Branche", so der Vorsitzende der IG BAU Hessen-Mitte, Peter Manns.

"Es gibt keine vernünftigen Argumente, das Saison-Kug nicht zu nutzen"

Wenn Aufträge wegen des Winterwetters nicht mehr erledigt werden können, reicht es sogar, die Arbeitsagentur nachträglich zu informieren: Bauunternehmen müssten dabei lediglich mitteilen, wer wie lange gearbeitet hat. Damit kann jeder Betrieb frei planen und flexibel auf jedes Wetter reagieren. Für Peter Manns ist klar: "Die Regelung erspart den Betrieben viel Papierkram und Schreiberei. Es gibt keine vernünftigen Argumente, das Saison-Kug nicht zu nutzen."

Das Schlechtwettergeld helfe Beschäftigten und Unternehmen: "Die einen haben eine klare Perspektive und stabile Einkünfte. Die anderen können im Frühjahr auf ihr erfahrenes Personal zurückgreifen und müssen nicht neu einstellen", erklärt Manns.

Baugewerbe, Dachdeckerhandwerk und Garten- und Landschaftsbau profitieren

Das Saison-Kurzarbeitergeld sei "quasi ein Auffangnetz bei schlechter Witterung". Es könne aber nicht beliebig genutzt werden: "Bevor Unternehmen im Kreis Fulda auf das Saison-Kug zugreifen, müssen sie erst einmal prüfen, ob Beschäftigte noch andere Arbeiten im Betrieb übernehmen können – Aufgaben also, die drinnen zu machen sind", sagt Peter Manns. Auch alte Urlaubstage und Arbeitszeitkonten müssten sie berücksichtigen.

Vom Saison-Kug können Betriebe des Baugewerbes, des Dachdeckerhandwerks sowie des Garten- und Landschaftsbaus profitieren. Die Arbeitsagentur zahlt die Leistung zwischen Dezember und März. Im Gerüstbau hat die Schlechtwetterzeit bereits im November begonnen. (mis/pm) +++

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