Uwe Teichmann geht in Pension
Nach über 40 Jahren ist Schluss - Höfer neues Gesicht der Kriminalpolizei
Fotos: Polizeipräsidium Osthessen
28.11.2024 / KREIS HEF-ROF -
Die Regionale Kriminalinspektion (RKI) Hersfeld-Rotenburg hat ab sofort ein neues Gesicht: Polizeirat Johannes Höfer wird die Geschicke der Inspektion ab dem 01. Dezember offiziell leiten und folgt damit auf den Ersten Kriminalhauptkommissar Uwe Teichmann, der fast 30 Jahre lang kriminalpolizeilich im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gewirkt hat.
Sie sind beide gebürtige Osthessen und hatten schon als Kind den Wunsch, Polizist zu werden. Das sind schon einmal keine schlechten Voraussetzungen für den Führungswechsel bei der RKI. Die beiden Vollblutpolizisten geben sich die Klinke in die Hand und haben bereits im November mit einer Führungsübergabe gestartet. Teichmann zeigt sich dankbar, dass seine Nachfolge frühzeitig geregelt ist. "Wir sind gut aufgestellt mit fähigen und motivierten Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet haben", lobt der künftige Pensionär sein Team.
Ruhestand mit Wehmut verbunden
Der sportliche Kriminalist ist stets gerne zur Arbeit gekommen und habe das gute Arbeitsklima immer zu schätzen gewusst. Seit über 28 Jahren ist das Bad Hersfelder-Urgestein ein bekanntes Gesicht in der RKI. "Uwe Teichmann steckt viel Herzblut in seine Arbeit", sagt Höfer, der dies bereits in den ersten Tagen zu spüren bekommen hat. Nun verabschiedet sich Teichmann mit dem obligatorischen lachenden und weinenden Auge. "Ich konnte mich auf den Ruhestand einstellen, aber Wehmut schwingt natürlich trotzdem mit. Dennoch bin ich froh, dass ich die RKI in gute Hände geben darf." Der 61-Jährige ist sich sicher, dass Höfer frischen Wind mit sich bringt und den ein oder anderen Prozess im Haus auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.Während Teichmann schon Pläne für seinen Ruhestand schmiedet, ist Höfer voller Vorfreude auf seine neue Herausforderung: "Ich habe mich riesig gefreut, dass ich mit der RKI Hersfeld-Rotenburg eine Inspektion in meiner Heimat Osthessen leiten darf." Schon jetzt kann der 34-Jährige sagen: "Hier herrscht ein offener und freundlicher Umgang und die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich weiterzuentwickeln, ist auch da."
Digitalisierung hat die Kriminalität grundlegend verändert
Denn Höfer und Teichmann sind sich einig: Die Digitalisierung hat die Kriminalität grundlegend verändert. Massenkriminalität - wie etwa Betrugsdelikte im Internet - stellen die Polizisten vor besondere Herausforderungen. Hier möchte Höfer Entlastung schaffen - beispielsweise durch automatisierte Prozesse. Doch jetzt heißt es für ihn erst einmal: Ankommen, sein Team kennenlernen und einen Ist-Stand erheben. Und währenddessen möchte der Familienvater ein Ohr nahe an seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben, sich austauschen und gemeinsam den Blick nach vorne richten.Nach seinem Studium in den gehobenen Polizeivollzugsdienst in Kassel - von 1990 bis 1993 - sammelte der Familienvater in verschiedensten Kommissariaten in Bad Homburg, Kassel und Homberg (Efze) Erfahrungen. "Ich hatte schon immer ein Faible für Ermittlungen", so Teichmann. Von kleineren Rauschgiftdelikten bis hin zu Großverfahren - der engagierte Kriminalist hat in seiner dienstlichen Zeit einiges erlebt. Ein großer Schritt war für ihn 1996 der Sprung nach Osthessen zur Regionalen Kriminalinspektion, wo er bis heute tätig war. Teichmann hat in den vergangenen Jahren alle dortigen Kommissariate geleitet, bis er schließlich 2020 die Leitung der RKI übernommen hat. Zu seinen größten Fällen zählen unter anderem der "Kannibale von Rotenburg" aus dem Jahr 2001 sowie der Mord an seinem Kollegen, Polizeihauptmeister Günter Knöpfel, der 2000 während einer stationären Radarmessung auf der A 4 erschossen worden ist.
Höfer traf schließlich die Entscheidung, ein Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst zu machen: "Ich packe gerne Probleme an und möchte die Einflussmöglichkeiten im höheren Dienst nutzen, Prozesse zu optimieren." Für seine Qualifikationsverwendung legte der Osthesse Stopps beim Landeskriminalamt im Bereich Staatsschutz sowie bei der Führungsgruppe der Polizeidirektion Wiesbaden ein, bevor er 2024 sein zweijähriges Master-Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst erfolgreich abschloss. Mit der Übernahme der Leitung der RKI Hersfeld-Rotenburg startet der junge Polizist in seine erste Führungsverwendung nach seinem Studium und freut sich auf die neue Herausforderung. Höfer ist in Osthessen fest verwurzelt. Fernab seines Berufsalltags reist er gerne und genießt die Auszeit mit seiner jungen Familie. (pm/kku)+++