Zahl der Strom und Gaskunden wächst weiter
Rekordniveau-Investitionen: Bis 2029 plant RhönEnergie 300 Millionen Euro ein
Fotos: RhönEnergie
28.11.2024 / FULDA -
Eine Beschleunigung des Umbaus ihrer Stromnetze! - genau das erwartet die RhönEnergie Gruppe. Grund dafür ist die Energiewende in den nächsten Jahren.
"Wir gehen davon aus, dass sich bis 2030 die durch Solar- und Windkraft-Anlagen eingespeisten Strommengen und zugleich die gesamte Netzlast verdoppeln wird. Bis 2045 erwarten wir jeweils eine Vervierfachung. Diese große Herausforderung nehmen wir aktiv an." Das erklärten Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe, und Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer in der Sitzung des Kommunalen Trägerausschusses. Ihm gehören Vertreter von Landkreis und Stadt Fulda sowie dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg an.
Reaktion auf die großen Aufgaben mit Investitionen in Rekordhöhe
Wie sehr sich dieser Umbau in der Region entwickeln wird, machten die Geschäftsführer an weiteren Zahlen deutlich: Die Zahl der installierten PV-Anlagen kann nach den Erwartungen der RhönEnergie Gruppe in ihrem Netzgebiet von heute rund 20.000 bis 2030 auf rund 40.000 Anlagen steigen. In den privaten Haushalten wird mit einer Verdreifachung der Zahl an Wärmepumpen, Stromspeichern und E-Ladepunkten von heute insgesamt rund 19.000 auf 45.000 gerechnet. Auch bei der Jahreshöchstlast des Stromnetzes erwartet die Gruppe einen starken Anstieg – von heute 200 Megawatt auf 500 Megawatt.Die Gruppe reagiert auf die großen Aufgaben der Energiewende mit Investitionen in Rekordhöhe. Die RhönEnergie plant von 2025 bis 2029 insgesamt fast 300 Millionen Euro ein. Der Großteil hiervon geht in das Stromnetz und den Ausbau eigener PV- und Windkraftanlagen. "Trotz der hohen Investitionen bleiben die Bilanz- und Finanzsituation ausgewogen gut", versicherte Meyer.
"Viele wichtige Fragen im Bereich der Energiewende sind ungeregelt"
Die Energiewende in der Region vorantreiben will die RhönEnergie auch im Bereich Wasserstoff. Sie steht im engen Austausch mit Politik und lokalen Unternehmen, um die Chancen einer Anbindung an das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz für die Region nutzen zu können. Konkret befindet sich die RhönEnergie-Netzgesellschaft Osthessennetz schon seit längerem in Planungen mit den vorgelagerten Gasnetzbetreibern, um den Anschluss auch technisch realisieren zu können. "Dass wir das Kernnetz vor der Haustür haben, ist für die Region Fulda ein großer Vorteil - insbesondere für Großkunden."Sorgen bereiten dem Unternehmen die geopolitischen Unsicherheiten und die volkswirtschaftliche Entwicklung. "Der ordnungspolitische Rahmen ist weiterhin unbefriedigend. Viele wichtige Fragen im Bereich der Energiewende sind ungeregelt, zugleich werden andere Themen vom Staat mit einem dramatischen Hang zur Komplexität geregelt. Das schadet der gesamten Wirtschaft – auch unserer Gruppe", kritisierte Meyer. (mis/pm) +++